Iko Kaftan ist Burscheiderin des Jahres
Die 80-Jährige wurde am Abend für ihren unermüdlichen Einsatz zur Förderung der sportlichen Idee geehrt. Die Panther sind Mannschaft des Jahres, Judotalent Maja Halfmann und Reiter Daniel Könemund erhielten ebenfalls Urkunden.
Burscheid. Ingeborg (Iko) Kaftan ist die neue Burscheiderin des Jahres. Nachdem drei Jahre in Folge eine Gruppe die Auszeichnung erhalten hatte (Team der ehrenamtlichen Hospizhelfer des ÖHHB, Freiwillige Feuerwehr und Grüne Damen) wurde gestern Abend im Haus der Kunst wieder eine Einzelperson ausgezeichnet. Zum 17. Mal gibt es damit die Ehrung in Burscheid.
Anders als in den Jahren zuvor, bat Bürgermeister Stefan Caplan selbst die neue Burscheiderin des Jahres 2017 auf die Bühne. Doch bevor er das tat, skizzierte er die 80-Jährige und jeder, der bis dato noch nicht gewusst hatte, um wen es sich handelt, war bereits nach wenigen Augenblicken im Bilde: „Bescheidenheit, Bodenständigkeit, lieber im Hintergrund“, wählte der Verwaltungschef die Attribute, ohne auch dies zu verheimlichen: „Sie hat eine leicht raue Fassade. Es gibt wohl keinen in Burscheid, der sie nicht kennt.“
Auch Moderatorin Annette Willuweit erinnerte sich an den Schwimmunterricht bei ihr. „Da wurde nicht lange gefackelt, da hieß es nur: Rein ins Wasser!“ Die Geehrte nahm es schmunzelnd zur Kenntnis und erzählte von einem ihrer Schüler, der in jungen Jahren immer wieder versucht hatte, das Seepferdchen zu machen. Vergebens. „Als ich ihn dann mal auf dem Stadtfest traf, sagte er mir, Frau Kaftan, bei ihnen habe ich schwimmen gelernt“, erzählte Ingeborg Kaftan von der Wiederbegegnung.
Mit vier Jahren schon war Ingeborg Kaftan Mitglied der BTG — und ist es nun 76 Jahre lang. Nachdem sie im Jahr 1978 ihre Übungsleiterlizenz erwarb, ist sie seit nun knapp 40 Jahren für die Turngemeinde als Übungsleiterin tätig — und mit ihren 80 Jahren weiterhin ein Wirbelwind. Besonders auf die Fahnen geschrieben hat sie sich die sportliche Förderung der Kinder und Jugendlichen. Seit über 30 Jahren begleitet sie die Grundschulkinder der Montanusschule zum Schwimmunterricht.
Neben ihrer Ehrenmitgliedschaft in der Burscheider Turngemeinde ist sie auch Ehrenmitglied des Kreissportbundes sowie des Stadtsportverbandes. Mit gleichermaßen großem Engagement setzt sie sich dort seit 1994 als Sportabzeichen-Obfrau bei der Abnahme der Sportabzeichen ein. Besonders schmerzt sie es, dass immer weniger besonders junge Menschen das Abzeichen machen. In Kooperation mit der Johannes-Löh-Gesamtschule hat sie aber im vergangenen Jahr eine Initiative gestartet, die Entwicklung umzukehren.
Im vermutlich wegen vieler Erkrankungen nicht voll besetzten Haus der Kunst wurden wie in jedem Jahr auch die Sportler des Jahres vorgestellt. Kein Weg vorbei gab es für die Entscheidungsträger für einige Leistungsträger, die Woche für Woche Schlagzeilen machen. Die Bergischen Panther waren 2017 neben dem Gewinn des HVN-Pokals nicht nur mit Pauken und Trompeten in die 3. Liga aufgestiegen — sie hielten die Schlagzahl auch bei. Statt Kanonenfutter für die etablierten Teams der starken Liga wurden die Panther Angstgegner für so manche Mannschaften. Das Team holte insbesondere in der Hinrunde bereits so viele Punkte, dass ein Klassenerhalt längst nicht mehr das Ziel ist, sondern ein Platz im Mittelfeld. Dabei schlägt Trainer Marcel Mutz weiterhin sympathisch leise Töne an.
13 Jahre ist jene Sportlerin alt, die ebenfalls seit Monaten von einem Erfolg zum nächsten eilt: Judotalent Maja Halfmann (BTG) trägt den 1. Kyu, (höchster Schülergrad mit dem braunen Gürtel), ist Westdeutsche Vizemeisterin und seit 2014 ungeschlagene Bezirksmeisterin. Bereits im Vorfeld der Meisterschaft wurde sie vom Landestrainer für das Bundessichtungstraining am 18. März im Baden Würtembergischen Backnang nominiert.
Dritter im Bunde der Sportlerwahl ist der Springreiter Daniel Könemund. Der 26-Jährige ist Mitglied im Reit- und Fahrverein Burscheid-Paffenlöh. Er wurde im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Reiterabzeichen in Gold geehrt (2015 bis 2017 viele Platzierungen und Siege in der Klasse S).
Bernd Hammans und Karl-Heinz Trenzen (TBÖ) wurden als Ehrenamtliche im Sport ausgezeichnet. Hammans (Vorsitzender des BV Burscheid) habe sich unermüdlich für den Verein engagiert. Zuletzt, als er sich für den Kunstrasen-Platz auf dem Griesberg eingesetzt habe. Und für die Aktion „Flüchtlinge“ und seine direkte Plakat-Ansprache in verschiedenen Sprachen, um sie für das Fußball-Training zu gewinnen, habe er überregionale Aufmerksamkeit und auch die Würdigung des Deutschen Fußballverbands bekommen.
Sein Pendant beim TBÖ ist Karl-Heinz Trenzen. Ebenfalls früher sportlich aktiv, sei er seit 2001 als Vorsitzender der Mann, der den Verein mit seiner umsichtigen und ausgleichenden Art voranbringt.
Für die musikalische Begleitung am Abend sorgte Benedikt Anhalt an der Gitarre und Liedern wie: „An Tagen wie diesen“.