Tiger-Anlage wird modernisiert

Zoo investiert rund 1,5 Millionen Euro. Die neu gestaltete Anlage soll 2019 fertig sein.

Foto: Zoo Köln

Köln. Der Kölner Zoo steckt über ein Darlehen rund 1,5 Millionen Euro in die Modernisierung seiner Tiger-Anlage. Die Fertigstellung soll in der ersten Jahreshälfte 2019 erfolgen. Ein Teil der Investitionen wird aus Spendengeldern der „Team Tiger Köln“-Mitglieder gedeckt. In der 2016 gemeinsam von Kölner Zoo und WWF gegründeten Initiative engagieren sich mittlerweile rund 700 Menschen. „Wir freuen uns, dass so viele Menschen die Modernisierung der Kölner Tiger-Anlage fördern. Wir haben uns entschieden, diesen Bereich komplett neu zu gestalten“, sagten gestern die Zoovorstände, Theo B. Pagel und Christopher Landsberg. „Jedes weitere ,Team Tiger Köln’-Mitglied, das uns mit einem monatlichen Spendenbeitrag bei der Deckung dieser Zusatz-Investition hilft, ist herzlich willkommen.“

Markus Radday, Referent für die Amur Region beim WWF, erklärt: „WWF und Zoo arbeiten Hand in Hand. Der Zoo sensibilisiert hier vor Ort für die Schönheit und Schutzbedürftigkeit der Tiere. Wir sorgen in deren Heimatregion für wirkungsvolle Maßnahmen, die den Erhalt wildlebender Arten sichern.“

Auch der neue „Team Tiger Köln“-Botschafter, Höhner-Schlagzeuger Wolf Simon, macht sich für die Großkatzen stark: „Ich trommle fortan nicht nur bei den Höhnern, sondern auch für die Tiger. Der Zoo lässt hier in Köln eine tolle neue Anlage entstehen. Parallel finanziert der WWF mit den ,Team-Tiger Köln‘-Geldern erfolgreiche Artenschutzprojekte für den Erhalt wildlebender Katzen im Fernen Osten im russisch-chinesischen Grenzgebiet. Ich helfe sehr gern mit, dafür weitere Unterstützer zu finden“, sagte Simon, der aus eigenen Mitteln 1000 Euro für die neue Anlage spendet.

Das „Team Tiger Köln“ wurde 2016 gemeinsam von Kölner Zoo und WWF ins Leben gerufen. Die mittlerweile rund 700 Mitglieder spenden seitdem einen selbstgewählten monatlichen Beitrag von mindestens 15 Euro. Bislang wurden 127 500 Euro eingeworben. Die Summe kommt der Modernisierung der Kölner Tiger-Anlage und den Schutzprojekten des WWF für die letzten 550 noch in freier Wildbahn lebenden Tiger in der Amur-Region zugute.

Die Pläne für die Tiger-Anlage umfassen verschiedene Bau-Maßnahmen. Prämissen sind eine noch verhaltensgerechtere Gehege-Gestaltung und zusätzliche Möglichkeiten beim Management der Großkatzen durch die Tierpfleger. So soll unter anderem eine zusätzliche Separierungsmöglichkeit im Außengehege gebaut werden, um zum Beispiel den Kater von potenziellen Jungtieren trennen zu können. Außerdem solle eine Trainingswand für Beschäftigungsprogramme installiert werden. Ebenso wichtig ist dem Kölner Zoo, seinen Gäste durch die Umgestaltung der Gehege-Einfassung neue Einblicke auf die Tiger zu ermöglichen. So werden unter anderem ein Treppenabgang auf Wassergraben-Niveau und große Sichtfenster eingebaut.

Der WWF bezahlt aus den Spendengeldern unter anderem Ausbildung und Einsatz von Tiger-Patrouillen und schult Ranger im Umgang mit Tigern im Konfliktfall. Darüber hinaus finanziert er Tiger-Bestandserfassungen und setzt setzt sich für die Ausweisung von neuen Schutzgebieten im Tiger-Lebensraum ein. Auf diese Weise wurden seit 2004 bereits etwa 2,4 Millionen Hektar Schutzgebiete in der Amur-Region geschaffen.

Bereits seit seiner Gründung im Jahr 1860 leben Tiger im Kölner Zoo. Die aktuelle Raubtier-Anlage, zu der auch der Löwenbereich zählt, wurde 1963/64 errichtet. Die Heimat der Kölner Tiger umfasst 920 Quadratmeter Außenfläche. Hinzu kommt der 440 Quadratmeter große Wassergraben für die wasserliebenden Amur-Tiger.

Um all diese Maßnahmen umsetzen zu können, brauchen Kölner Zoo und WWF noch weitere „Team Tiger-Mitglieder“. Informationen und Anmeldung gibt es unter:

wwf.de/spenden-helfen/zoo-kooperationen/team-tiger-koeln/