In die Unendlichkeit mit Tocotronic
Die Band kommt mit ihrem neuen, zwölften Studioalbum am 13. März 2018 ins Kölner E-Werk.
Köln. Das Album „Die Unendlichkeit“ stellt eine Besonderheit in der Bandgeschichte von Tocotronic dar. Es ist eine Autobiografie in zwölf Kapiteln. Mit ganz einfachen Worten berichtet die Lieblingsband des deutschen Feuilletons über sich selbst. So entsteht eine Erzählung über Zusammenhalt, Angst und Selbstermächtigung. Über Beleidigungen, Liebe, Flucht, Tod, Einsamkeit, Sucht, Begehren und Hoffnung.
„Es sind Dirks Geschichten, die er aus seiner Perspektive erzählt. Es sind aber auch Geschichten, die so mancher ähnlich erlebt hat und in denen er sich selbst erkennen kann. Wir waren mit diesem Konzept etwas überrascht, weil wir das nicht erwartet hätten“, sagt Schlagzeuger Arne Zank
Tocotronic gilt als eine der einflussreichsten Bands Deutschlands. 1993 gründeten sich Tocotronic im Umfeld der Hamburger Schule neben Bands wie Blumfeld und Die Sterne. Seit über 20 Jahren bringt die vierköpfige Band nun schon Alben heraus, und hat sich dabei durch die musikalischen Stile bewegt — und durch die politische Realität ihres Landes.
Songtitel wie „Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“ (1995) oder „Pure Vernunft darf niemals siegen“ (2005) wurden längst zu Slogans und Tocotronic damit zum Sprachrohr ihrer Generation. Keine andere Band hat sich so kontinuierlich selbst neu erfunden. Die letzten fünf Alben der Band landeten allesamt in der Top3, „Schall und Wahn“ sogar an der Spitze der deutschen Charts.
„Fast 25 Jahre Tocotronic sind eine schrecklich lange Zeit. Aber es sind die drei, vier gleichen Typen geblieben. Es hat sich eine gewisse Kontinuität ergeben, auch wenn es immer mal wieder Veränderungen bei den Themen, Konzepten und bei der Arbeitsweise gab. Es bleibt immer spannend, Angst vor zu viel Routine haben wir nie gehabt. Natürlich gibt es diese bei den Abläufen, man schreibt Songs, geht ins Studio und bringt die Musik schließlich live auf die Bühne. Ein bisschen Routine kann da auch mal ganz angenehm sein. Es gibt immer jemand, der unsere Musik hören will und das macht die Arbeit an den Songs immer wieder spannend“, sagt Zank.
Bei der Fragen nach Wünschen und Träumen reagiert die Band eher zurückhaltend: „Heute träumt man nicht mehr so viel — man hat fast aufgehört damit. Wir sind froh, wie es mit der Band gelaufen ist und wie es weiter läuft. Wir sind sehr zufrieden, mit dem, was wir im Lauf der Jahre erreicht haben“, sagt Gitarrist und Keyboarder Rick McPhail.
Freundschaft ist den Musikern wichtig: „Als hat auf der Basis von Freundschaft begonnen und wenn es die nicht gegeben hätte, würde es uns auch nicht solange geben. Bei uns ist viel selbstverständlich im Umgang miteinander, das kann man schon mit einer Familie vergleichen“, sagt Zank.
Am 23. März kommen er und seine Bandkollegen in E-Werk an der Schanzenstraße in Mülheim. „Wir bieten den Fans in Köln eine gute Mischung aus unserem alten und neuen Repertoire. Man kennt das von sich selbst, wenn man zu einer Band ins Konzert geht, hat man seine Lieblingssongs, die man hören möchte. Das ist bei Tocotronic nicht anders. Wir werden wieder eine gute Mischung finden“, sagt McPhail.
Die Region kennen die beiden Musiker gut. Sie haben in Köln und in Wuppertal gewohnt. „Köln ist eine wichtige Musikstadt, man kann dort viele Bands erleben. Ich stamme aus Maine, da gibt es so ein Angebot nicht, da muss man meist selbst etwas machen. Köln und die Region haben da mehr zu bieten. Ich selbst war von Wuppertal aus oft im Underground, das es leider inzwischen nicht mehr gibt“, erinnert sich McPhail.
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