Köln-Tourismus Ingolstädter wird Geschäftsführer von Köln-Tourismus
Köln. · Zum 1. Februar hat Jürgen Amann (47) sein neues Amt im Schatten des Doms angetreten.
Seine Hobbys sind das Reisen und der Fußball. Da wundert es nicht, dass der neue Geschäftsführer von Köln-Tourismus seinen Wohnort Lövenich so ausgewählt hat, dass dieser nur vier Kilometer Abstand vom Kölner Stadion in Müngersdorf hat. Lange war Jürgen Amann auch als Jugendtrainer selbst beim Fußball aktiv.
Sein zweites Hobby hat den gebürtigen Ingolstädter auch nach Köln geführt: „Ich habe da das klassische Programm absolviert. Es ging hoch auf den Domturm, ins Brauhaus Früh und in die Schreckenskammer. Das Museum Ludwig habe ich mir auch angesehen und war mit dem Schiff auf dem Rhein unterwegs.“ Waren es früher mit seiner Frau und dem Rucksack auf dem Rücken große Reisen durch die Welt, präferierte Amann später als Familienvater eher die Städtereisen, die ihn auch an den Rhein führten. „Köln kenne ich inzwischen ein klein wenig, aber ich bin jetzt auch erst im fünften Tag bei Köln-Tourismus tätig“, sagte der 47-Jährige gestern bei seiner Vorstellung.
„Die Domstadt hat ihre internationale Bedeutung. Sie ist aber auch sehr vielfältig und facettenreich, so gibt es ein Angebot für jeden Geschmack in dieser Stadt. Mit machen Dingen muss man auch seine Erfahrung machen. So hatte ich mir im Früh ein Bier bestellt und erfahren, dass es dort nur Kölsch gibt.“
Geboren und aufgewachsen ist Amann im oberbayerischen Ingolstadt. Später hat er in Erlangen Wirtschaftswissenschaften und Geografie studiert und später als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholischen Universität Eichstätt am Lehrstuhl für Kulturgeografie gearbeitet. „Da gab es den Schwerpunkt Tourismus, der mich in Berührung mit meinem heutigen Beruf gebracht hat. Promoviert habe ich allerdings zum Thema deutsch-arabische Wirtschaftsbeziehungen. Dafür war ich in mehreren Etappen ein Jahr in Syrien, das eigentlich ein tolles touristisches Ziel sein könnte.“
Von Ingolstadt über
Dresden nach Köln
Später arbeitete Amann bei der Tourismus und Kongress GmbH Ingolstadt, wo er vor allem den Fokus auf das Kongress- und Tagungsgeschäft richtete. „Gerade wird ein neues Kongresszentrum dort gebaut. Die Zahl der Übernachtungen konnten wir um 25 Prozent steigern. Wir haben aber auch erfolgreich touristische Themen wie das in Ingolstadt entstandene Reinheitsgebot beim Bier besetzt.“ Später wechselte er als Tourismusmanager nach Dresden, wo er schließlich die Anfrage aus Köln bekam. „In Sachen Tourismus ist Köln die Champions League. Als Marke liegt die Stadt gemeinsam mit Hamburg hinter Berlin auf Platz 2 in Deutschland“, erklärt er seinen Entschluss, an den Rhein zu kommen.
„Bei Köln-Tourismus wurde in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet. Die Entwicklung ist hier, was die Ankunfts- und Übernachtungszahlen angeht, eine Erfolgsgeschichte. Da gibt es keinen Bedarf alles auf links zu drehen, es geht vielmehr darum, die Dinge weiterzuentwickeln.“ Als Ziele nennt Amann hier aus der Marketingorganisation für den Tourismus in Köln eine Managementorganisation zu machen. Schwerpunkte sind zum Beispiel die Erhöhung der Wertschöpfung aus dem Tourismus, die Besetzung wichtiger Themen und die Analyse von Zielgruppen. „Wer soll in zehn oder 15 Jahren Köln besuchen und wofür steht Köln, darum geht es.“
Wichtige weitere Themen sind für ihn die Digitalisierung wie zum Beispiel bei digitalen Stadtführungen und auch die gezielte Information und Werbung zum Beispiel auf den Social-Media-Kanälen, wo sich potenzielle Gäste bei ihrem Entscheidungsprozess für ein Reiseziel inspirieren lassen. Weiter gestärkt werden soll auch das Kongress- und Tagungsgeschäft in Köln.
Themen, die für den neuen Chef von Köln-Tourismus wichtig werden könnten, sind das Konzept für Fernbus- und Reisebushaltepunkte in der Stadt oder die Auswirkungen des Corona-Virus auf den Tourismus. „In Wien gibt es für Busse eine ganze Reihe von Haltepunkten in der Stadt. Geparkt wird dann außerhalb. Das entzerrt das Ganze, anders als bei bloß einem Haltepunkt.“ Beim Corona-Virus sieht Amann aktuell noch keine Probleme: „Das schlägt sich quantitativ noch nicht nieder. Es könnte aber noch ein Problem für uns werden.“