Introdans kommt ins Forum Leverkusen
Die niederländische Tanzcompagnie kommt mit „5 Stars“ am 29. Mai zum Gastspiel an den Rhein.
Leverkusen. Bei dem Abend „5 Stars“ geben 5-Sterne-Choreographen am 29. Mai ab 19.30 Uhr im großen saal des Forums Leverkusen den Tänzern von Introdans die Möglichkeit, wie Sterne am Tanzhimmel zu leuchten und Reichtum und Vielfalt des zeitgenössischen Tanzes zu präsentieren.
Gezeigt werden Stücke von Jirí Kylián, Mauro de Candia, Robert Battle, Cayetano Soto und Sidi Larbi Cherkaoui: Der meisterhafte Choreograph Jirí Kylián wählte für sein Werk „Dreamtime“ die Musik von Toru Takemitsu und zog seine Inspirationen aus einer Anmerkung des Komponisten, der erklärte, seine Methode des Komponierens sei vergleichbar mit einem Spaziergang durch einen japanischen Garten. “The Garden might not have such a large surface area but it offers all the more in terms of height and depth“. In anderen Worten: Es gibt immer mehr als du siehst. Kylián selbst, ehemals Tänzer bei John Cranko und langjähriger künstlerischer Direktor des Nederlands Dans Theaters, sagt zu seinem Stück, der Zuschauer solle, nachdem er „Dreamtime“ gesehen hat nicht wissen, ob er eine Tanzkreation angeschaut oder für eine Weile geträumt hat.
In „La Morte del Cigno“ präsentiert der italienische Choreograph Mauro de Candia, der in Monaco, Mailand und bei Béjart in Lausanne studierte und dessen künstlerische Entwicklung als Tänzer bei Ballettdirektor Stephan Thoss an der Staatsoper Hannover geprägt wurde, eine herausragende, zeitgenössische, männliche Interpretation des sterbenden Schwans zur Musik des Cello-Solos „Le Cygne“ aus „Der Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Säens. Aber im Vergleich zu dem zerbrechlichen Vogel aus der Original-Choreographie von Michael Fokine, ist hier der sterbende Schwan ein eigenwilliges und stolzes Biest, das seinen Weg in die Freiheit mit der Kraft, der Leidenschaft und der Geschmeidigkeit eines großen Tieres sucht.
Der künstlerische Leiter von Introdans, Roel Vooorintholt, kennt den Amerikaner Robert Battle noch aus seiner Zeit bei David Parsons Dance und damit auch seine ersten choreographischen Schritte. Seit 2011 ist Robert Battle der künstlerische Leiter des bekannten Alvin Ailey American Dance Theater. Seine Arbeiten sind international gefragt und er akzeptiert eher selten, dass seine Werke außerhalb der eigenen Compagnie getanzt werden. Das Duett „Unfold“ skizziert ein Bild einer frischen Liebe, deren Gefühle intensiv, leidenschaftlich und vielleicht auch nervenaufreibend sind. Während Robert Battle zuvor eine starke Vorliebe für kräftige Percussion-Musik in seinen Werken hatte, hat er nun eine klassische Arie aus der Oper „Louise“ von Gustave Charpentier gewählt. Diese Wahl hat eine beeindruckende Wirkung auf seine Tanzsprache.
„Sortijas“ ist eine der seltenen eigenständigen Duette von dem aus Barcelona stammenden Tänzer und Choreographen Cayetano Soto. Er kreierte es 2013 für das New York Ballet Hispanico. Begleitet von der sanften Musik der mexikanisch-amerikanischen Singer-Songwriterin Lhasa de Sela, ist „Sortijas“ (übersetzt Ringe), inspiriert von der kreisförmigen Bindung, die Generationen von Familienangehörigen und Freunden verbindet. Die Choreographie besticht durch extrem komplizierte und ungewöhnliche Hebungen.
Nach „In Memoriam“ und „Orbo Novo“ zeigt Introdans wieder eine Kreation von dem international renommierten Tänzer und Choreographen Sidi Larbi Cherkaoui. Der Choreograph mit flämisch-marokkanischen Wurzeln kreierte „Loin“ 2015 für das Grand Theatre de Genève. Introdans ist die erste Compagnie nach Genf, die dieses Werk vorstellen darf. „Loin“ beschreibt Distanz in vielen Facetten: Distanz zwischen Individuen, Ländern und Kulturen. Gleichzeitig wird die Frage gestellt und zum Nachdenken animiert, was uns als Menschen eigentlich verbindet.
Introdans, 1971 gegründet von Hans Focking und Ton Wiggers, hat sich seit den 1970er Jahren zu einer der größten und aktivsten Ballettcompagnien der Niederlande entwickelt und bietet qualitativ anspruchsvolle Tanzerlebnisse für ein breites Publikum. Bei den von verschiedenen internationalen Choreographen kreierten Stücken verbinden sich klassisch-lyrische Elemente mit modernen Techniken. Künstlerischer Leiter Roel Voorintholt war für mehr als zehn Jahre einer der prägenden Tänzer von Introdansz. Im September 1989 wurde er mit der Errichtung einer eigenständigen Abteilung für Kinder und Jugendliche beauftragt, die unter ihm eine maßgebende Bedeutung erlangt hat.
Karten für das Gastspiel gibt es unter Telefon 0214/406-4113 im kartenbüro des Forums.
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