Wasser marsch für Kölner Brunnen
An 66 Brunnen in der Stadt sprudelt ab sofort wieder das kühle Nass. Das sind so viele wie noch nie zuvor.
Köln. Für die Brunnen der Stadt wird 2018 zum Rekordjahr. Von April bis Oktober werden insgesamt 66 Brunnen sprudeln. Im Vorjahr waren es noch 64, 2012 gar nur 35. In Betrieb gehen die meisten Brunnen sukzessive in den kommenden beiden Wochen. Einige Brunnen werden derzeit noch fertiggestellt oder saniert. Das gilt beispielsweise für den neuen, künstlerisch gestalteten Trinkwasserbrunnen auf der Kurt-Hackenberg-Platz. Er soll Mitte Mai in Betrieb gehen.
Beim beliebten Heinzelmännchenbrunnen dauert die aufwendige Sanierung noch bis in den Mai hinein. Dort werden unter anderem die stark beschädigten Reliefs, die die Geschichte der kleinen Helfer erzählen, ersetzt. Die Kosten betragen laut Stadt 200 000 Euro. Übernommen werden diese von der Frühbrauerei als Sponsor, die ihr Brauhaus direkt am Brunnen betreibt.
Nach längerer Zeit wird auch der Brunnen auf dem Ebertplatz ab Anfang Juni wieder sprudeln. Für ihn mussten neue Brunnenpumpen extra maßangefertigt werden. Damit soll sich in Verbindung mit neuer Gastronomie die Aufenthaltsqualität auf dem Platz wieder deutlich bessern. Am Pariser Platz soll ein großer, begehbarer Brunnen mit Fontänen entstehen. Das wäre dann der 67. städtische Brunnen, der in Betrieb geht.
„In den Brunnen steckt die Vitalität einer Stadt. Sie sind lebendige Magnete und werden gerne als Treffpunkte genutzt. Das macht unsere Brunnen so wichtig für Köln. Plätze wie der Ebertplatz werden durch diese revitalisiert“, sagt der Leiter des Grünflachenamtes, Manfred Kaune. Er würde sich wünschen, dass auch der „Würfel-Brunnen“ am Rudolfplatz nach dessen Umgestaltungen wieder in Betrieb geht. Er wurde von der Stadt abgebaut und eingelagert.
Eröffnet wurde die Brunnensaison auf dem Fischmarkt in der Altstadt. Der Fischbrunnen wurde 1986 zum 100-jährigen Bestehen der Kreishandwerkschaft von Rainer Walk entworfen. Er nimmt Bezug auf seine Umgebung. Die Vierpassform des unteren Brunnenbeckens erinnert an die Konchen von Groß St. Martin. Aus dem Becken steigt eine Säule auf, die auf Wasserhöhe rundum mit schnappenden Fischen dekoriert ist.
Zu sehen sind oben auf der Säule des Brunnens vier „Maatwiever“ in verschiedenen Positionen. Eine der Frauen reißt marktschreierisch den Mund auf, eine andere scheint schon fast zu schlafen, und ein dritte träumt still vor sich hin. Sie sollen das zupackenden Wesen den Kölner „Fischweibes“ wiedergeben. Es war die Absicht des Künstlers, die vergangene Zeit nicht zu glorifizieren, sondern das harte Marktleben realistisch in seiner Arbeit darzustellen.
Insgesamt kostet der Betrieb der städtischen Brunnen jedes Jahr 500 000 Euro. Dazu kommen Reinigungskosten in Höhe von 120 000 Euro. Der teuerste Brunnen im Betrieb ist der am Kaiser-Wilhelm-Ring mit 60000 Euro. Auch der große Brunnen am Dom verursacht mit die höchsten Kosten. Ruhten früher die Arbeiten an den Brunnen, werden diese heute auch im Winterhalbjahr von den Abfallwirtdchaftsbetrieben (AWB) vom Müll befreit, der sich oft reichlich in den Brunnenbecken befindet. „Im vergangenen Winter sind zumindest die Beschädigungen an den Brunnen zurückgegangen“, sagt Kaune.
Wichtig sind für die Stadt die ehrenamtlichen Paten für Bäume, Grünflächen, Friedhöfe und Brunnen. Insgesamt gibt es derzeit knapp 1300 Bürger, die sich in diesem Bereich engagieren. Gerne werden vom Grünflächenamt noch weitere Patenschaftswünsche entgegengenommen.
Brunnenführungen mit Infos zu den einzelnen Kölner Brunnen und der Arbeit des Grünflächenamtes gibt es am Freitag, 25. Mai, und am Freitag 28. September. Treffpunkt ist jeweils der Fastnachtsbrunnen. Weitere Infos zu Führungen und Patenschaften gibt es online unter:
stadt-koeln.de