Investoren zögern mit der Entscheidung
Weder Um- noch Neubauprojekt bisher unter Dach und Fach.
Burscheid. Am vergangenen Wochenende konnten sich Besucher bei einem Tag der offenen Tür einen Eindruck von dem neuen Wohnprojekt der Diakoniestation in Dabringhausen verschaffen. In nur zehn Monaten ist dort ein Gebäudekomplex mit 13 seniorengerechten Wohnungen und einer Wohngruppe für zehn Personen entstanden. Ähnliches ist auch für Burscheid schon länger im Gespräch. Aber noch hat kein Projekt konkretere Formen angenommen.
Seit der Auflösung der Caritas-Kindertagesstätte Pastor-Löh-Straße und der Verlegung der Sprachheilgruppe in die Hilgener Einrichtung "Regenbogen" steht das städtische Haus am Griesberg leer. Schon seit fast zwei Jahren versucht die Stadt dort Investoren für Seniorenwohngruppen zu finden. Für die Pflegedienstleistungen war die Diakonie-Sozialstation im Gespräch. "Dafür stehen wir nach wie vor zur Verfügung, aber wir haben in der Sache jetzt länger nichts mehr von der Stadt gehört", sagt Leiterin Silvia Delbressine.
Man sei derzeit mit zwei möglichen Investoren im Gespräch, erklärt Bürgermeister Stefan Caplan. "Und die beiden haben unterschiedliche Vorstellungen von der Umsetzung des Projekts." Mit einer raschen Entscheidung rechnet der Bürgermeister allerdings nicht. Im Moment ist das Gebäude ohnehin noch blockiert: Die Johanniter-Kindertagesstätte Schützeneich ist dorthin ausgewichen, weil ihre Räume saniert werden.
Offenbar gibt es aber auch Überlegungen für ein Neubauprojekt in Burscheid - womöglich mit einer ähnlichen Ausrichtung wie in Dabringhausen. Denn die Kombination von seniorengerechten Wohnungen mit bedarfsorientierten Dienstleistungen einerseits und Wohngruppen für stärker Pflegebedürftige andererseits unter einem Dach ist aktuell besonders gefragt.
Auch hier ist die Diakonie-Sozialstation mit ihren Pflegedienstleistungen mit im Boot, "aber es ist noch nichts unterschrieben", winkt Delbressine ab. Der Investor wolle auch noch nicht genannt werden. Doch die Leiterin bekräftigt auch: "Wir brauchen ein solches Angebot in Burscheid dringend."
Der Wermelskirchener Architekt Rolf Körschgen, Planer der Anlage in Dabringhausen, ist in Burscheid ebenfalls an den Überlegungen beteiligt. Im Frühjahr falle der Startschuss in Burscheid, war er am Rande des Tages der offenen Tür in Dabringhausen zitiert worden. "So weit sind wir noch nicht", wiegelte er aber gegenüber dem BV ab.
Einen Umbau des Hauses an der Pastor-Löh-Straße für sich allein hält er für nicht lohnend: "Der Aufwand ist zu hoch." Es gebe Überlegungen für ein anderes Projekt, vielleicht auch die Möglichkeit, beide Objekte zu verbinden. "Eine Entscheidung fällt sicher im ersten Quartal 2010."