Kindertheater: Auf dem Schoß der Eltern zum Mond und zurück
Das Kinderbuch „Peterchens Mondfahrt“ fasziniert auch als Bühnenstück im Gemeindesaal.
Burscheid. Am Wochenende mussten sich die kleinen und großen Zuschauer, die den Weg in den evangelischen Gemeindesaal an der Hauptstraße gefunden hatten, gut anschnallen. Denn es ging auf eine abenteuerliche Reise bis zum Mond und wieder zurück.
Unter der Leitung von Anke Theron- Schirmer und Daniel Kleinschek brachte die Theatergruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Burscheid die Geschichte um den Maikäfer Herrn Sumsemann auf die Bühne, der mit seinen Menschenfreunden Peter und Anneliese bis zum Mond fliegt, um sein verlorengegangenes sechstes Beinchen wiederzufinden.
Nachdem zur Premiere am Samstag bereits 90 Karten verkauft worden waren, kamen am Sonntag sogar überhundert Zuschauer, wie Co-Regisseur Daniel Kleinschek zufrieden mitteilte. "Dass gerade heute so viele Leute gekommen sind, ist schon Wahnsinn. Gerade weil gerade auch der Pumuckl aufgeführt wird" erzählte Petra Kicker und meint damit die Aufführung in der Hans- Hoersch- Halle, die auch an diesem Nachmittag stattfand.
Im Eingangsbereich tummelten sich neben Großeltern, Eltern und Kindern auch viele Jugendliche, die gespannt auf den Einlass warteten. "Wir kennen viele Leute, die gleich mitspielen" erzählte Anina Ziegler. Und Sandra Schmidt ergänzte, dass "es immer spannend ist, Freunde auf der Bühne zu erleben".
Gespannt saßen dann viele Kinder, die Augen zur Bühne gerichtet, auf dem Schoß von Mutter oder Vater und warteten darauf, dass es endlich losging. Doch der ganze Saal schreckte zusammen, als zu Beginn überraschend nicht etwa der Vorhang aufging, sondern stattdessen hinter den Zuschauern einige als Geister verkleidete Darsteller auftauchten und lautstark Richtung Bühne polterten.
Nach diesem kurzen Schock entführte das Stück nach Gerdt von Bassewitz die Zuschauer in die fantastische Welt von Sumsemann, Eismax, Windliese und Co. Und die Darsteller mit ihren fantasievollen Kostümen schienen die Kinder so in ihren Bann zu ziehen, dass kaum ein Quengeln oder Weinen zu vernehmen war. Dabei spielte sicher auch eine Rolle, dass sich die Aufführung nicht auf die Bühne beschränkte, sondern die Darsteller zwischen den einzelnen Szenen auch mal ganz nah am Publikum vorbeikamen.
Die Geschichte wurde währenddessen von einer Erzählerin vorangetrieben, die den Zuschauern vor jeder Szene die wichtigsten Informationen mitgab und zwischendurch auch mal das Publikum aufforderte, ihr zum Beispiel beim Zählen des Countdowns für die Rakete zu helfen, die Peterchen und dessen Freunde zum Mond bringen sollte.
Besonders herzlich lachten die Zuschauer, wenn Herr Sumsemann, stets begleitet von einem "Ich glaub’, mein Panzer platzt", immer wieder in den unmöglichsten Situationen in Ohnmacht fiel.
Es wurde aber auch gruselig. So mussten sich Peterchen und seinen Freunde mutig dem bösen Mondmann und seinem fiesen Diener Pluto stellen, damit sie unbeschadet den Mond verlassen konnten - mit Sumsemanns sechstem Beinchen im Gepäck.
Zusammen mit dem Auftritt vom Weihnachtsmann und einigen gut eingebetteten Liedern der Kinderkantorei der Gemeinde läutete Peterchens Mondfahrt zudem auf seine Weise die Weihnachtszeit ein.