Kabeldieb nach Stromschlag ins Krankenhaus eingeliefert
Einbruch in die leer stehende RG TT-Fabrik sorgt für mehrstündigen Stromausfall bis nach Witzhelden.
Burscheid. Der Versuch Kabel zu stehlen, endete am frühen Freitagmorgen für drei Männer mit Festnahmen. Ein vierter Beteiligter kam mit Verletzungen durch einen Stromschlag ins Krankenhaus. Im Bereich Höhe-, Griesberger-, Pastor-Löh- und Luisenstraße fiel für knapp zweieinhalb Stunden der Strom aus, in der Folge sogar auch noch in Teilen von Witzhelden.
Nach Beginn des Stromausfalls gegen 3.40 Uhr fuhr die Polizei in den betroffenen Stadtgebieten verstärkt Streife. Dabei fielen den Beamten etwa eine halbe Stunde später drei Männer auf, die im Bereich Griesberger Straße/In der Dellen unterwegs waren. Das Trio (29, 31, 31) ohne festen Wohnsitz wirkte nervös, trug schlammverdreckte Schuhe und war überdies schon polizeibekannt. Bei der Durchsuchung wurden Stirnlampen und Drogen sichergestellt.
Bald war klar, dass die drei zusammen mit ihrem Kumpan für den Stromausfall verantwortlich waren. Sie hatten versucht, aus dem leer stehenden Fabrikgebäude von RG Textil-Technik im Luisental und einem angrenzenden Trafohäuschen Kabel zu stehlen. In dem Trafohäuschen rissen sie Stromkabel und mehrere Schalthebel heraus. Dabei kam es nach Angaben der Polizei zu einem Kurzschluss und Kabelbrand.
Offenbar erlitt ein 20-jähriger Rösrather bei der Aktion einen Stromschlag. Gegen 4.30 Uhr wurde er von einem Rettungswagen auf der Griesberger Straße aufgegriffen, ins Krankenhaus eingeliefert und dort stationär aufgenommen. Die anderen drei wurden festgenommen und zur Polizeiwache nach Wermelskirchen gebracht. Gestern Mittag wurden sie dann nach Vernehmung und erkennungsdienstlicher Behandlung wieder auf freien Fuß gesetzt.
Da die Außentür des Trafohäuschens zwar angelehnt war, aber keine Einbruchspuren aufwies, ist wahrscheinlich, dass die Täter vom Fabrikgebäude aus über eine Innentür in das Häuschen gelangten und die Außentür dann bei ihrer Flucht von innen öffneten.
Freitagvormittag wurde der Tatort von der Spurensicherung der Kripo untersucht. Mitarbeiter der Energieversorgung Leverkusen (EVL) mussten das Häuschen deswegen zwischenzeitlich wieder verlassen, ehe die nötigen Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden konnten. Die Stromversorgung war schon in der Nacht vom Bereitschaftsdienst wiederhergestellt worden.
Bereits mehrfach hatte die nach der Insolvenz seit Juli 2012 geschlossene Fabrik unerlaubten Besuch erhalten. Im vergangenen August musste die Feuerwehr ausrücken, nachdem in dem Gebäude ein Haufen Abfall und Gerümpel in Brand geraten war. Dabei wurden in einer Garage auch Spuren eines Lagerfeuers entdeckt.