Kinder als Brücke der Kulturen
1984 ist der Türkisch-Islamische Kulturverein gegründet worden. Seit elf Jahren hat er seinen Sitz in Massiefen.
Burscheid. Mit 27 Mitgliedern hat der Türkisch-Islamische Kulturverein 1984 in Burscheid seine Arbeit begonnen. Heute 30 Jahre später zählt der Verein 200 Mitglieder und ist ein fester Teil des gesellschaftlichen Lebens der Stadt. Dazu gehört, dass man regelmäßig wie am vergangenen Wochenende die Pforten für Besucher öffnet.
„Die Resonanz ist toll und wir haben auch Glück mit dem Wetter“, sagt Vorstandsmitglied Murat Türksoy, während auf dem Vorplatz vor dem Kulturzentrum in großen weißen Zelten türkische Speisen wie Lammspieße oder allerlei süßes Gebäck angeboten werden. „Das machen unsere Mitglieder alles selbst. Schon lange vor dem Fest wird alles geplant“, berichtet Türksoy bei einem Glas Tee.
Zum vor elf Jahren in Massiefen erbauten Kulturzentrum gehören mehrere Veranstaltungsräume wie der Saal im Obergeschoss, ein Klassenraum für Nachhilfe und den Religionsunterricht sowie der Gebetsraum, wo 300 Gläubige Platz finden. Eine elektrische Tafel zeigt dort die fünf täglichen Gebetszeiten an, die sich im Laufe des Jahres am Sonnenaufgang orientiert stetig verändern.
„Es ist wichtig, dass wir uns nach außen öffnen. Wir sind ein Teil der Gesellschaft und damit offen für alle. Man muss mit- und nicht nebeneinander leben“, sagt Türksoy und lädt eine gerade am Gelände vorbeilaufende Nachbarin gut gelaunt zum großen Fest ein. „Wenn die Menschen hier unser Vereinsleben miterleben, baut das auch mögliche Vorbehalte und Ängste ab, die manchmal von außen geschürt werden.“ Ganz wichtig seien dabei die Jugendlichen und Kinder: „Sie wachsen in zwei Kulturen auf und können eine Brücke dazwischen bilden“, erklärt Türksoy mit Blick auf die stark umlagerte Hüpfburg. Dazu trage auch die gemeinsame Aktivität in den Burscheider Sportvereinen auf.
„Wir fühlen uns als Verein in der Stadt wohl. Dass wir hier anerkannt sind, zeigt auch, dass der Bürgermeister immer bei unseren Veranstaltungen vor Ort ist. Das wissen wir sehr zu schätzen.“ Auch der Austausch mit den kirchlichen Gemeinden sei sehr intensiv. Außerdem biete das Kulturzentrum die Chance, Schulklassen vor Ort zu empfangen und sie zu informieren.