Kinder bauen eine Hütte aus Lehm
Unterstützt werden sie von den Teilnehmern des diesjährigen Workcamps.
Burscheid. Wirklich nach Lehmziegeln sehen sie nicht aus, die Klumpen, die die Teilnehmer des Ferienkurses an der Ökoexperimental-Werkstatt dort an der Montanusschule formen.
Doch um Optik geht es auch nicht, sondern um das gemeinsame Ziel: Der Lehmturm unter der Scheune soll wieder aufgebaut werden. Er dient den Kindern der Offenen Ganztagsschule als Spielplatz — und ist vor einiger Zeit von Unbekannten zerstört worden.
„Insgesamt bieten wir in den Sommerferien für Kinder drei Kurse an, die jeweils zwei Wochen dauern“, sagt Alexandra Simka, Geschäftsführerin des Fördervereins Betreuungsangebote, der den Offenen Ganztag in Burscheid realisiert. „Und für die ersten beiden Wochen haben wir das Projekt Lehmturm ausgerufen (siehe Kasten).“
Doch so ganz allein würden die Kinder des Ferienkurses das Projekt wohl nicht bewältigen können. Dafür ist die Arbeit zu schwer. Der Lehm, der in drei großen Behältern neben dem langsam wachsenden Bau bereitsteht, muss mit Stroh und Wasser gemischt werden. Ein anstrengender Job, für den es neben Schubkarre, Schaufel und Hacke vor allem ganz viel Muskelkraft braucht.
„Deswegen freuen wir uns, dass wir für das Projekt Unterstützung bekommen von den Teilnehmern des diesjährigen Workcamps“, sagt Simka. Drei Wochen sind die Freiwilligen insgesamt in Burscheid — organisiert von den Internationalen Jugendgemeinschaftsdiensten und unterstützt von Johnson Controls und der Stadt (siehe Kasten).
In der vergangenen Wochen haben die 13 Teilnehmern bereits ein Internationales Fest im Altenzentrum organisiert — nun also ein Lehmtrum. Und dazu noch ein Pizzaofen, wo man doch sowieso gerade einmal dabei ist. „Also, mir macht die Arbeit hier mehr Spaß, als das Fest zu organisieren“, sagt Furkan, der sich für das Workcamp beworben hat, um sein Deutsch zu verbessern. „Ich bin ein Mann, da macht mir die körperliche Arbeit mehr Spaß“, sagt der 18-Jährige.
Deswegen hat er sich auch nicht gemeldet, als es darum ging, Sandbilder und Traumfänger zu basteln. Denn die Gruppe der Kinder ist so groß, dass nicht alle gleichzeitig an der Hütte bauen können. Ein Teil der Gruppe bastelt deshalb, wieder andere reparieren eine Wand der Ökowerkstatt. Auch sie wurde durch Vandalismus zerstört.
„Ich habe gerade den Lehm angemischt“, sagt Kristof (8), während er sich seine dreckigen Hände an seinem Shirt abwischt. „Das ist ganz schön anstrengend, aber es macht auch Spaß.“ Auch am Pizzaofen möchte er gerne noch mitarbeiten. Der soll dann zum Abschluss des Projektes mit einem kleinen Fest eingeweiht werden.