Advent Baustellenpause für Hauptstraße
Köln · In der Burscheider Innenstadt freuen sich die Einzelhändler beim Weihnachtsgeschäft über freie Zufahrt und Parkplätze vor dem Haus.
Nicht einfach war es in den vergangenen Wochen und Monaten für die Burscheider Einzelhändler, die ihre Geschäfte an der Hauptstraße haben. Lange hat eine Baustelle im oberen Teil so manchem Ladenbesitzer Kopfzerbrechen bereitet, weil es nur schwer möglich war, die Adressen zu erreichen und mit dem Auto einen Parkplatz in der Nähe zu finden. Jetzt pünktlich zum Weihnachtsgeschäft hat die Baustelle in der Adventszeit erst einmal Pause und das freut die Einzelhändler in der Innenstadt.
„Der Laden ist wieder voll und das Weihnachtsgeschäft ist gut angelaufen. Die Baustelle habe ich beim Umsatz schon gespürt. Die Monate September und Oktober waren eher schwach, auch wenn einige Kunden über unseren Webshop bestellt haben“, sagt Buchhändlerin Ute Hentschel. Für die Stadt gibt es viel Lob: „Die Baustellenpause ist grandios. In anderen Städten gibt es so etwas nicht. Jetzt sind wir wieder super erreichbar, allerdings muss es sich noch etwas mehr herumsprechen, dass die Baustelle weg ist. Seit Ende November läuft es bei uns wieder gut. Das erste Adventswochenende war auf Vorjahresniveau.“
Bei Floristik Kanpan im unteren Bereich der Hauptstraße waren die Auswirkungen der Baustelle nicht zu spüren: „Insgesamt ist es aktuell etwas ruhiger, aber die Nachfrage gerade nach Adventskränzen war im November sehr gut. Gerade sind Adventsgestecke, Amaryllis und Weihnachtsstern gut nachgefragt. Im Trend liegen bei den Farben für Weihnachten Grün und Weiß“, berichtet Nathanan Kanpan.
Bei Lederwaren Seifarth zeigt man sich zufrieden: „Das erste Adventswochenende war nicht schlecht und der November war großartig. Probleme mit der Baustelle hatten wir dank des großen Parkplatzes vor dem Haus nicht. Gefragt sind aktuell Schul- und Reisegepäck, Damenhandtaschen und Kleinlederwaren“, sagt Ina Seifarth. Viel Zeit hat sie investiert, um ihr Geschäft weihnachtlich zu schmücken: „Das sind fünf große Schaufenster und die Hausfassade. Insgesamt haben wir in der Weihnachtsdeko etwa 150 Lämpchen. Seit Anfang November laufen die Vorbereitungsarbeiten dafür.“
Bäckerei-Chef Richard Kretzer ist erleichtert über den Wegfall der Baustelle: „Das ist für den Einzelhandel Gold wert. Jetzt hat man dank der wieder guten Erreichbarkeit weniger Probleme. Zentral ist aber auch die Qualität des Angebots, die die Kunden anzieht.“ Keine großen Probleme mit der Baustelle hatte Anastasia Vasilakopoulou von „Liebevoll“. „Wir waren zum Glück nicht direkt von der Baustelle betroffen und konnten noch Parkplätze vor dem Geschäft anbieten. Das Weihnachtsgeschäft ist bei uns gut angelaufen und der November war schon gut. Alles ist gut nachgefragt von den Wohnaccessoires bis zu den Kindersachen. Jetzt kommt aber die heiße Phase.“
Von den Einzelhändlern gibt
es viel Lob für die Stadt
„Anfangs war die Baustelle eine Katastrophe, später haben sich die Leute mehr darauf eingestellt. Dass jetzt zum Weihnachtsgeschäft die Baustelle weg ist, ist gut, da muss man die Stadt wirklich loben“, sagt Monika Rackwitz von Elektro Busch. Das Weihnachtsgeschäft sei nicht mehr wie früher, da merke man schon den Onlinehandel. „Gefragt sind bei uns Back- und Kochsachen. Wir haben zum Beispiel fast 200 verschiedene Ausstecherförmchen und eine große Auswahl an Brätern. Das kommt gut an.“
„Das mit der Baustellenpause hat super geklappt. Das bringt Vorteile und das Weihnachtsgeschäft ist entsprechend gut angelaufen. Unsere Kunden haben uns aber auch während der Baustelle gut unterstützt. Für die kommenden Wochen würden wir uns aber noch eine Steigerung beim Umsatz wünschen“, sagt Optikerin Anke Breidbach.
Lob gibt es ebenfalls von Maryam Gisci und ihrer Auszubildenden Karin Sobczyk von der „Stoffzaubermaus“ in der oberen Hauptstraße: „Die Leute sind glücklich und freuen sich, dass sie uns wieder gut erreichen können. Insgesamt haben wir die Baustelle aber nicht so sehr gespürt. Das Weihnachtsgeschäft ist gut und etwas früher als im Vorjahr abgelaufen. Winterzeit ist Nähzeit und weihnachtliche Stoffe stehen hoch im Kurs. Damit kann man viel selber machen, wie zum Beispiel Adventskalender“, sagt Sobczyk.
Bei der „Bergischen Schnatterhütte“ geht eine Ära nach 18 Jahren wohl zu Ende. Das Spezialgeschäft für Strickwolle und Kurzwaren wird im März schließen, da die beiden Betreiberinnen in Rente gehen werden. „Wir suchen nach Nachfolgern, die das Geschäft übernehmen wollen – bislang leider ohne Erfolg. Wir würden anfangs sogar noch tatkräftig mitanpacken“, sagt Petra Tillmanns. Von der Baustelle war sie in der Lindenpassage weniger betroffen: „Bei uns läuft schon der Räumungsverkauf.“
Schräg gegenüber betreibt Petra Hinrichs „Das Lädchen“. „Die Pause der Baustelle tut uns wirklich gut. Es kommen wieder mehr Leute in den Laden und in die gesamte Burscheider Innenstadt. Man muss aber die Burscheider auch loben. Sie sind eine sehr treue Kundschaft. Trotzdem war die Zeit ziemlich heftig für uns, da ist schon Nachfrage weggebrochen“, berichtet Hinrichs.
Service: Am Sonntag, 16. Dezember, gibt es in der Burscheider Innenstadt das zweite Tannenbaumfest, bei dem die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr ihre Türen öffnen können. Dazu kommen verschiedene Stände und ein großer Tannenbaumverkauf. An den verbleibenden Adventssamstagen haben die Geschäfte in Burscheid bis 16 Uhr geöffnet, am Freitag, 21. Dezember gibt es ein „Late Night Shopping“ bis 21 Uhr.