Game „Die Krise hat uns mutig gemacht“
Köln · Für die Köln Messe bedeutet die Corona-Krise eine große Herausforderung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Die meisten Messen in Deutz mussten abgesagt oder verschoben werden. Das gilt nicht für die Computerspielemesse Gamescom, die vom 27. bis zum 30. August erstmals in ihrer Geschichte rein digital stattfinden wird.
Aus den Ausstellern wurden offizielle Partner, die ihre neuesten Produkte im Netz präsentieren und das mit Hinblick, dass Ende des Jahres die neuen Spielekonsolen an den Start gehen sollen.
Vom großen Konzern bis
zum kleinen Spieleentwickler
300 Partner gibt es bei der Gamescom vom kleinen Spieleentwickler bis zum weltweit agierenden Konzern wie Electronic Arts, Activision Blizzard oder die X-Box von Microsoft. Für die Besucher im Internet ist die Messe kostenlos. Sie können sich ab morgen registrieren und bekommen dann zusätzliche Möglichkeiten, wie beispielsweise eine personalisierte Video-Timeline. Für die Unternehmen wurden verschiedene individuell zugeschnittene Pakete kostenpflichtig angeboten. Etwa die Hälfte der Aussteller in der virtuellen Gamescom-Welt sind erstmals überhaupt bei der Messe dabei.
„Das Herz der Gamescom wird anders schlagen, aber genauso kräftig wie in den Vorjahren“, verspricht Messechef Gerald Böse. Die diesjährige Messe sei für sein Unternehmen ein wichtiges Etappenziel mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung. „Kaum eine andere Branche und Messe wie die Gamescom sind dafür besser geeignet. Diese Ausgabe setzt inhaltlich, konzeptionell und bei der Reichweite ganz neue Maßstäbe. Die Krise hat uns mutig gemacht“, ist sich Böse sicher. Auch in Zukunft werden hybride Messen, die sowohl vor Ort in der Messehalle als auch digital im Internet stattfinden, sich mehr durchsetzen. „Das digitale Erlebnis kann keinen Tag, den man gemeinsam in den Hallen der Gamescom verbringt, ersetzen. Aber das digitale Angebot ergänzt die Messe.“
Man habe eine hohe Innovations- und Investitonsbereitschaft bei den digitalen Formaten gezeigt. Das hat sich laut der Messe schon im Vorjahr bei den intensiv genutzten digitalen Angeboten wie der Gamescom Opening Night Live gezeigt, die es auch die diesem Jahr am 27. August ab 20 Uhr im Internet geben wird und bei der mehr als 20 Spieleneuheiten dem weltweiten Publikum präsentiert werden. „Gamescom Now ist eine digitale Schatzkiste, die die gesamte Bandbreite der Gaming-Szene präsentiert“, sagt Böse. Neben der Daily Show wird es zum Abschluss der Gamescom auch eine große Abschlussshow online geben, auf der noch einmal alle Höhepunkte der diesjährigen Messe präsentiert werden.
Im Internet wird die Gamescom viele verschiedene Bereiche abdecken: Ob Cosplay oder der Gamescom Award, Spieleankündigungen oder E-Sport-Turniere, der Gamescom-Kongress oder die Devcom Digital Conference, die den Business-Teil der Gamescom übernimmt und bei der sich 600 Unternehmen angemeldet haben – der digitale Auftritt hat viele verschiedene Facetten. Beim E-Sport sind gerade die kontinentalen Vorentscheidungen der ESL One Cologne 2020 gestartet. Die kontinentalen Finalentscheidungen werden am 29. und 30. August bei Gamescom Now zu sehen sein.
Neben der Vorfreude auf die neue Generation der Spielekonsolen sind auch die sogenannten Serious Games ein großes Thema vor allem beim Kongress der Gamescom. Dabei geht es um Computerspiele, die auf eine spielerische Art und Weise Schülern Lerninhalte vermitteln. Sie gelten als besonders motivierend und nachhaltig bei der Wissensvermittlung. Bei den Diskussionen wird es hier auch darum gehen, inwieweit Schulen bei ihrer technischen Ausstattung auf die digitale Wissensvermittlung vorbereitet sind.
Die Messe rechnet mit deutlich mehr Besuchern im Internet
Bei der Köln Messe rechnet man, dass mindestens doppelt so viele Computerspielefans als im Vorjahr sich virtuell an der Gamescom beteiligen werden. So trägt die gerade bekannt gegebene Partnerschaft mit der Content-Plattform Tik Tok bereits erste Früchte. Inzwischen gibt es 90 Millionen Aufrufe für die unter dem Hashtag #HeartOfGaming-Challenge geposteten Inhalte. Partnerschaften gibt es auch mit weiteren Streaming-Plattformen wie zum Beispiel Youtube.
Was die Bedeutung von Computerspielen in Deutschland angeht, wurde gestern eine Umfrage des Verbands der deutschen Gameindustrie vorgestellt: Demnach sagen knapp zwei Drittel der Deutschen, dass Games helfen können, Krisen wie die Corona-Pandemie besser durchzustehen. Acht Millionen Deutsche planen, eine der neuen Spielekonsolen zu kaufen. Die große Mehrheit sieht zudem Schulen in der Pflicht, digitale Kompetenzen zu vermitteln.
Bei den Diskussionen auf der Gamescom werden in diesem Jahr zahlreiche prominente Gäste aus der Politik erwartet. Dazu zählen Außenminister Heiko Maas (SPD), Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), Oberbürgermeisterin Henriette Reker sowie die Generalsekretäre Lars Klingbeil (SPD) und Paul Ziemiak (CDU).
Weitere Informationen zur digitalen Computerspielemesse Gamescom gibt es online unter:
www.gamescom.de