Streaming Ehrenfeldgürtel: Wenn ein Tattoo zum riesigen Wandgemälde wird
Köln · Wie macht man aus einem liebenswerten Typen, der bislang als Eifelpolizist Dietmar „Bär“ Schäfer („Mord mit Aussicht“) oder als Tatortreiniger Heiko „Schotty“ Schotte zu sehen war, einen fiesen Kleinstadtkriminellen?
Beim Schauspieler Bjarne Mädel entschied man sich bei der Netflix-Serie „How to sell Drugs (fast)“ für ziemlich auffällige Tattoos. So wurde der Drogendealer Buba, den Mädel mit dem markanten Schnauzbart spielt, zu einer echten Kultfigur und das, obwohl er schon bald den Serientod stirbt.
Nun ist Buba zurückgekehrt – er hat bei Netflix einen eigenen Film bekommen, der die Vorgeschichte der beliebten Rolle erzählt und der ab sofort beim Streamingdienst zu sehen ist. Für diesen Anlass wurde am Mittwochabend in Köln ein Mural, ein großflächiges Wandbild, präsentiert, das Buba haushoch zeigt. Gefeiert wurde im Buba-Stil auf einem Parkplatz mit rustikalen Möbeln, einem aufgemotzten BMW 840 und einem in die Jahre gekommenen Wohnwagen. Zur Stärkung der eingeladenen Buba-Fans gab es Spezialitäten vom Kebabland und kölsches Flaschenbier.
Ein Wandgemälde als
Tattoo auf synthetischer Haut
Doch das neue Mural ist kein normales Wandgemälde, wie man es so oft in der Stadt bei diversen Werbekampagnen sieht. Es ist ein XXL-Tattoo. Verwendet wurde dafür synthetisch hergestellte Haut, die in kleinen Quadraten handgeschöpft und später zu einer großen Fläche zusammengenäht worden ist.
Für das eigentliche Motiv war das Kölner Tattoo-Studio Glorious Art zuständig, das Buba mit etwa 100 Helfern überlebensgroß auf die Hauswand am Ehrenfeldgürtel schräg gegenüber der Balloni-Hallen gebracht hat. Es dürfte nach Angaben von Netflix das wohl größte Tattoo der Welt sein. Ein Projekt, das es so bislang noch nicht gegeben hat. Zu sehen ist das außergewöhnliche Wandgemälde noch in den kommenden vier Wochen.
Der Schauspieler selbst war am Abend in Ehrenfeld nicht persönlich anwesend, da er gerade in Kalifornien Urlaub macht. Vom Strand schickte er aber eine gut gelaunte Videobotschaft nach Köln: „Dieses Wandtattoo ist echt der Hammer. So etwas wird es so schnell nicht wieder geben. Ich hoffe, dass das jetzt in der Tattoo-Community die große Welle macht“, sagt Bjarne Mädel, während hinter dihm ie Wellen des Pazifiks zu hören sind.
Zum Film: Der Kleinstadtkriminelle Buba heißt eigentlich Jakob Otto und hat ein Problem: Immer wenn es ihm zu gut geht, passiert kurz darauf irgendetwas Schreckliches. Seit dem tragischen Unfalltod seiner Eltern glaubt Jakob fest daran, alle guten Gefühle in seinem Leben ausgleichen zu müssen. Gemeinsam mit seinem Bruder Dante hat er deshalb ein System entwickelt, um seinen Alltag so unangenehm wie möglich zu gestalten. Über 30 Jahre funktioniert das ganz gut, doch dann passiert etwas, mit dem niemand gerechnet hat: Der Kleinstadt-Verbrecher verliebt sich. Und mit Jakobs Gefühlen wachsen auch seine Probleme.