Interview „Für mich gab es beim Fernsehen den Papa-Filter“

Clarissa Corrêa da Silva moderiert im Kika mit Ralph Caspers die Sendung „Wissen macht Ah!“.

Clarissa Corrêa da Silva vor dem „Wissen mach Ah!“-Studio in Bocklemünd.

Foto: step/Eppinger

Was haben Sie als Kind gerne im Fernsehen geguckt?

Clarissa Corrêa da Silva: Mein Vater hat ein sehr genaues Auge darauf gehabt, was ich mir im Fernsehen anschauen durfte. In der Regel hat er sich zunächst die Sendung angeschaut und auf VHS aufgenommen. War sie ok, durfte ich gucken. Da gab es für mich immer den Papa-Filter. Besonders gerne habe ich „Die Sendung mit der Maus“ geschaut, da war oft meine Mutter dabei. Sie kam aus Brasilien und hat mit der Maus Deutsch gelernt. Später hat mir die Serie „Schloss Einstein“ gut gefallen, weil es dort um Liebe und Freundschaft ging. Und auch „Wissen macht Ah!“ mit Ralph und Shary fand ich toll. Mit 14 bis ich dann nach Brasilien gegangen, danach gab es kein deutsches Kinder- und Jugendfernsehen mehr.

Was hat Ihnen bei „Wissen macht Ah!“ besonders gut gefallen?

Corrêa da Silva: Mir haben die kleinen Alltagsfragen und die Antworten darauf gut gefallen. Ich mochte auch die Anekdoten dazu. Toll fand ich immer auch das unnütze Wissen, da ich selbst gerne zu fast allem meinen Senf beigesteuert habe.

Beim Kika gibt es bis zum 27. September einen Schwerpunkt rund um die Schule. Was erwartet die Zuschauer?

Corrêa da Silva: Wir werden dazu ausnahmsweise eine monothematische Sendung anbieten. Es geht dabei um Hintergrundwissen zur Schule und um viele Fragen wie: Warum gibt es Noten oder ist der blaue Brief wirklich blau? Es geht auch um die Rechte von Schülern. Hier haben wir versucht, das Wissen entsprechend zu recherchieren und aufzubereiten.

Es gab auch Umfragen bei der Zielgruppe.

Corrêa da Silva: Interessant war die Frage nach der Zeit, wann Schule morgens beginnen soll. Das hat mich als Schülerin auch sehr gequält. Ich bin eher eine Nachteule und morgens nicht so richtig produktiv.

Sind Sie gerne in die Schule gegangen?

Corrêa da Silva: Das hat sich immer wieder geändert. Als Grundschülerin war ich sehr gerne in der Schule. Im Gymnasium war das durch die Pubertät nicht immer so, wobei das auch immer von den Lehrern abhängt. Es gab Phasen, da habe ich ziemlich viel geschwänzt und war bei blöden Lehrern auch schon mal vorlaut. Da bin ich auch mal beim Unterricht rausgeflogen und wäre auch fast mal sitzengeblieben. Aber Schule war trotzdem ok, da konnte man ja auch Freunde treffen. Wo auch sonst, die waren ja alle da. Zum Abi hin war ich dann wieder sehr fleißig und ehrgeizig. Ein Problem in der ganzen Schulzeit war immer, dass ich Dinge schlecht auswendig lernen konnte. Ich musste alles verstehen, um es mir merken zu können.

Wie sind Sie zum Kinderfernsehen gekommen?

Corrêa da Silva: Eher durch Zufall. Ich habe in Weimar Medienmanagement studiert und in Erfurt war die Redaktion des Kika. Dort habe ich dann im journalistischen Bereich zunächst gearbeitet. Später stand ich dann beim MDR als Reporterin auch mal vor der Kamera. Später kam der „Kummerkasten“ und dann die Chance bei „Wissen macht Ah!“.

 Wie war es, mit Ralph Caspers zusammenzuarbeiten, den Sie selbst noch im Fernsehen geguckt haben?

Corrêa da Silva: Anfangs war ich ziemlich aufgeregt und hatte auch Respekt. Aber wir haben uns von Anfang an gut verstanden und arbeiten auf einer freundschaftlich kollegialen Ebene zusammen. Das macht ziemlich viel Spaß.

Welche Beziehung haben Sie als Berlinerin zu Köln?

Corrêa da Silva: Ich mag die Stadt sehr gerne, sie ist wie ein kleines Brasilien in Deutschland. Dort gibt es ja auch den Karneval wie in Brasilien. Auch, wenn ich kein großer Fan davon bin. Was ich an Köln mag, ist, dass es eine multikulturelle und nicht so eine glatt gebügelte Stadt ist.

Service: Die „Wissen macht Ah!“-Folge „Wissen macht blau“ läuft am Montag, 23. September, um 19.25 Uhr bei Kika.