Show Eine kulinarische Reise mit dem Weihnachtscircus

Köln. · In Deutz stehen Artisten aus vielen Nationen in der Manege. So kommen viele Weihnachtsbräuche zusammen.

In der Küche des „Wackes“ präsentieren Künstler aus Russland, Rumänien, Ungarn und Italien ihre Weihnachtsgerichte.

Foto: step/Eppinger

„Bei uns liegt Weihnachten nach dem orthodoxen Kalender erst auf dem 6. Januar. Anders als in Deutschland steht hier das Fest nicht als Familientag im Vordergrund. Wichtig ist um 23 Uhr der gemeinsame Gang in die Kirche wo es eine große Prozession gibt. Erst danach wird gefeiert. Der eigentliche Familientag ist bei uns an Neujahr“, sagt der russische Starclown Armen Asyriants, der gerade beim Kölner Weihnachtscircus in der Manege steht. In der elsässischen Stube „Wackes“ von Romain Wack gibt er Einblicke in seine Kultur. Auf den Tisch kommt währenddessen ein Salat mit Kartoffeln, Rote Beete und Feldsalat, wie es ihn auch in Russland gibt.

Viele Nationen treffen sich gerade bei den Artisten im großen Zelt auf dem Messeparkplatz an der Zoobrücke, wo diese auch ihr Weihnachtsfest feiern. In der Heimat von Gabi Köllner, in Rumänien, zählt Fischsuppe zu den beliebten und typischen Weihnachtsgerichten. „Gerade habe ich eine gekocht“, sagt die Artistin, die mit ihrem Mann Markus Köllner das Todesrad im Zirkuszelt präsentiert.

„An Heiligabend trifft sich die Familie bei uns gemeinsam zum Essen. Dann gibt es auch die Geschenke. Die Fischsuppe gibt es immer am Freitag vor Weihnachten. Zum Fest selbst sind Kohlrouladen und Salate sehr beliebt“, sagt Gabi Köllner und ihr Mann ergänzt: „Weihnachten für uns hier in Köln bedeutet, dass wir früh morgens aufstehen und uns auf die Nachmittagsvorstellung um 15 Uhr vorbereiten. Nachdem Ende der Show gibt es Süßigkeiten vom Chef und Gabi macht das Essen. Ich liebe besonders Ente mit Rotkohl und Klößen. Schön ist, dass uns dieses Jahr unsere Tochter besuchen kommt.“

An Ungarn angelehnt ist im „Wackes“ der Hauptgang Dicke Bohnen mit Entenfleisch. Präsentiert wird er von Ewa Weisz und Richard Donnert, die ihr Publikum mit ihren Kaltblütern beeindrucken. Sie sind in der vierten bzw. in der achten Generation Artisten im Zirkus. „Der Heilige Abend wird mit der Familie gefeiert. Dann gibt es Gerichte mit Fisch wie Karpfen und Wels. Meine Frau backt und kocht. Beliebt sind zum Beispiel Mohnschnecken. Wenn wir mit dem Zirkus auf Tour sind, passen wir uns aber immer an die lokalen Begebenheiten an. Man kann ja nicht überall alles einkaufen. Gefeiert wird bei uns am 25. Dezember nach der Vorstellung“, berichtet Richard Donnert.

In Italien, der Heimat der Sänger Sara Pretegiani und Giovanni Palmieri ist Panettone als Weihnachtskuchen beliebt. „Es gibt aber auch noch den Pandora, der ist etwas softer als der Panettone und hat keine Früchte. Genießen sollte man die Kuchen mit einem Sekt oder einem Weißwein“, sagt Pretegiani. Gefeiert wird auch bei ihr nach der Vorstellung. „Dann telefonieren wir auch mit der Familie in Süditalien.“

Der Kölner Weihnachtszirkus gastiert noch bis zum 31. Dezember im Palastzelt an der Zoobrücke. Karten für die Vorstellungen gibt es ab 18.80 Euro. Die Donnerstage und Freitage sind Partnertage, an denen Tickets zum halben Preis angeboten werden. Die Verfügbarkeit ist allerdings beschränkt.