Konzert „Ich wäre nicht so kreativ, wenn ich keine Familie hätte“

Eloy de Jung startete seine Karriere mit Caught in the Act. Nun präsentiert er sein Soloalbum im Palladium.

 Eloy de Jong kommt im November mit seinen neuen Songs vom Soloalbum ins Kölner Palladium.

Eloy de Jong kommt im November mit seinen neuen Songs vom Soloalbum ins Kölner Palladium.

Foto: step/Eppinger

Wie ist der Kontrast zwischen der Boyband und der Solokarriere?

Eloy de Jong: Ich bin superstolz auf die gemeinsame Zeit bei Caught in the Act. Ohne diese Zeit wäre ich heute nicht hier als Solokünstler. Wir haben damals einiges geschafft. Eigentlich habe ich immer gedacht, es geht nicht ohne die Jungs. Aber, dass ich es auch solo geschafft habe und große Erfolge verzeichnen kann, macht mich sehr glücklich. Ich genieße jeden Tag. Dass ich mit Anfang 40 neue, eigene Songs in den Charts ganz oben platzieren kann, hätte ich früher nie für möglich gehalten.

Kommen auch noch die alten Boybandfans zu Ihnen?

De Jong: Viele Fans sind mitgewachsen und kommen jetzt mit ihren Kindern zu meinen Konzerten. Mein Publikum ist vielfältiger geworden – Männer, Frauen, jung, alt – so eine Erfahrung war komplett neu für mich. Ich fühle mich geehrt.

War es immer geplant, solo auf Deutsch zu singen?

De Jong: Deutsch zu singen, war am Anfang der Solokarriere einfach der nächste natürliche Schritt. Der erste Titel „Regenbogen“ ging direkt hoch in die Charts und meine jetzige Plattenfirma wurde auf mich aufmerksam. Die Sprache fühlt sich gut für mich an. Mein Deutsch ist nicht perfekt, aber es reicht, um zu fühlen, was ich singe. Ich kann mich in dieser Sprache gut ausdrücken und das sagen, was ich sagen möchte.

Sie sind Familienvater und Popstar. Wie geht das zusammen?

De Jong: Ich wäre nicht so kreativ, wenn ich keine Familie und kein Zuhause hätte. Es ist auch wichtig, einen Partner zu haben, der das, was man macht unterstützt, und der auch mal Verständnis hat, wenn man nicht immer bei ihm sein kann. Früher als Boyband waren wir in Hallen mit 30.000 Besuchern, dann ging es alleine ins leere Hotelzimmer. Dieser Kontrast hat es einem nicht immer einfach gemacht. Ich brauche heute meine Tage zu Hause mit der Familie, um normal zu bleiben und die Bodenhaftung nicht zu verlieren.

Ist Ihre Tochter auch musikalisch?

De Jong: Ja, sie spielt richtig gut Klavier. Aber ich freue mich, wenn sie sich ganz normal entwickelt. Für mich braucht sie kein Champion zu werden. Ich bin ziemlich stolz auf sie, wenn ich sehe, wie gut sie in der Schule ist und wie viele Freundinnen sie hat. Sie hat Spaß und ist ein glückliches Kind.

Sie kennen ja das Musikgeschäft auch sehr gut.

De Jong: Ja und ich weiß, dass es gefährlich sein kann, wenn man sehr früh sehr viel Erfolg hat. Da wird es schwer, wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Ich habe in der Zeit nach Caught in the Act sehr viel für mein Leben gelernt, mehr als während der Zeit in der Boyband. Es ist wichtig, auch ohne die Bühne glücklich zu sein und sein Zuhause in der Familie zu finden. Meine Basis ist immer die Familie.

Der Tanz spielt für Sie eine wichtige Rolle.

De Jong: Ja, ich war mit 17 niederländischer Jugendmeister im Standardtanz. Den niederländischen Hüftschwung beherrsche ich immer noch (lacht). Bei der Bühnenshow ist beides wichtig, der Gesang und der Tanz. Wir haben auf der Tour auch vier Tänzer dabei.

Was erwartet die Fans sonst bei der Show in Köln?

De Jong: Bei den Konzerten wird es einen Block mit Schlagerklassikern geben, dazu kommen neben den neuen Songs meines Soloalbum auch ein paar Caught in the Act-Hits, ohn die geht es nicht. Außerdem nehme ich mir auch immer wieder etwas Zeit, um zwischen den Songs Dinge von meinem Leben des Fans zu erzählen.

Welche Beziehung haben Sie zu Köln?

De Jong: Das war eine verrückte Zeit mit der Popkomm und Viva. Ich bin sehr gerne in Städten unterwegs und schätze Köln sehr als kreative Stadt. Die will ich auch bald meiner Familie zeigen.

Service: Eloy de Jong, 22. Oktober, 20 Uhr, Palladium, Schanzenstraße 40, Köln, Karten gibt es online unter: