Rundgang Kölner Brunnen sprudeln länger

Köln · Nachdem die Kölner Brunnensaison wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr deutlich später begonnen hat, dürfen sich die Menschen nun einem Monat länger, bis Ende November, an der sprudelnden Monumenten erfreuen, von denen es mehr als 65 im Stadtgebiet gibt.

Der Heinzelmännchenbrunnen erzählt die Legende von den fleißigen Helfern.

Foto: step/Eppinger

Wir haben für Sie einen kleinen Spaziergang entlang der Brunnen in der Altstadt gemacht. Dabei sollte man die Maskenpflicht und die Abstandsregeln unbedingt beachten.

Der erste Brunnen hat einen prominenten Platz direkt am Dom. Der Petrusbrunnen mit seinen prächtigen Löwen steht auf der Papstterrasse und ist im gotisch, mittelalterlichem Stil dem großen Gotteshaus angepasst worden. Geschenkt wurde er Köln von Kaiserin Augusta, aufgestellt wurde erstmals 1870. Zunächst wurde der Brunnen 1960 beim Bau der Domplatte verschoben und 1999 ist er dann zunächst eingemottet worden. Zurück kam er erst wieder 2010.

Der nächste Brunnen ist nur wenige Meter entfernt vor dem Brauhaus Früh. Der Heinzelmännchenbrunnen, dessen Reliefs erst vor kurzem erneuert worden sind, erzählt anschaulich die Legende der fleißigen Helfer. Er ist so typisch kölsch wie das obergärige Getränk, das es normalerweise unweit davon zum Probieren gibt. Gestiftet wurde er im Jahr 1899 vom Kölner Verschönerungsverein. Er gehört zu den ältesten und beliebtesten Brunnen und Treffpunkten in Köln.

Von diesem Brunnen geht es jetzt dem Rhein entgegen zum Dionysos-Brunnen, der direkt vor dem frühchristlichen Baptisterium mit seinem achtseitigen Taufbecken steht, das man durch ein Gitter bewundern kann. Erschaffen wurde er 1973 von Hans Karl Burgeff. Der Brunnen erinnert mit der Figur des Weingottes an die bedeutende Zeit des Kölner Weinanbaus und -handels.

Jetzt geht es zum Fischmarkt mit dem Blick aufs Rheinufer. Dort steht der Brunnen der Fischweiber, der vom Bildhauer Rainer Walk geschaffen wurde. Er erinnert an den Markt, auf dem vorwiegend Hering gehandelt worden ist. Unweit des Brunnens befindet sich im Martinsviertel die romanische Kirche Groß St. Martin mit einem Platz, an dem man entspannt die Stille mitten in der Großstadt genießen kann.

Zum Abschluss führt der Weg zum Ostermann-Brunnen, an dem noch in den 70er Jahren die Session im kleinen Kreis eröffnet wurde. Später wechselte man zunächst zur XXL-Freiluftparty auf den Alter Markt und dann auf den Heumarkt. In diesem Jahr wollte man am Brunnen unter den schwierigen Pandemiebedingungen in kleiner Runde in den Karneval starten, was aber wieder verworfen werden musste. Der Brunnen liegt in einem ruhigen Innenhof und erinnert an den großen Liedermacher. Auf dem Rückweg in Richtung Dom geht es noch am Gülichplatz am Fastnachtsbrunnen vorbei. Früher stand an diesem Platz eine Schandsäule mit der Kopfskulptur von Nikolaus Gülich.