Leihgabe Kostbare Leihgabe bleibt länger in Köln
Köln · Die Ausstellung „Arnt der Bilderschneider – Meister der beseelten Skulpturen“ endete am 20. September und wurde von rund 13.000 Besuchern gesehen. Auch medial erhielt die Ausstellung große Aufmerksamkeit.
Enthusiastische Rezensionen in der deutschen, britischen, niederländischen und luxemburgischen Presse sprachen ein internationales Publikum an.
Für diejenigen, die sich eine Verlängerung der rund dreimonatigen Ausstellungslaufzeit gewünscht hätten, gibt es jetzt eine besondere Überraschung. Ein Höhepunkt der Ausstellung aus dem Pariser Musée de Cluny, der Passionsaltar mit bemalten Flügeln aus der Werkstatt des Arnt Beeldesnider, wird für insgesamt zehn weitere Monate im Museum Schnütgen verbleiben und in die Dauerausstellung integriert. Dort trifft die Leihgabe auf weitere Stücke Meister Arnts – wie beispielsweise das um Fragmente erweiterte Dreikönigenrelief – aus der Sammlung des Museum Schnütgen und ist ab heute bis zum 13. Juni 2021 zu sehen.
„Die außergewöhnliche Verlängerung der Leihgabe ist ein konkreter Ausdruck der freundschaftlichen und vertrauensvollen Beziehung, die unsere beiden Museen seit vielen Jahren verbindet. Das Musée de Cluny ist derzeit wegen Modernisierungsarbeiten geschlossen. Umso mehr freuen wir uns, dass eines unserer Meisterwerke der spätmittelalterlichen Skulptur noch einige Zeit bei unseren Kölner Freunden, im Museum Schnütgen, besichtigt werden kann“, sagt Séverine Lepape, Direktorin des Pariser Musée de Cluny. Auch Moritz Woelk, Direktor des Museum Schnütgen, freut sich: „Wir sind der Kollegin in Paris sehr dankbar, dass sie es dem Publikum in Köln ermöglicht, noch für einen längeren Zeitraum den Pariser Passionsaltar zusammen mit dem Kölner Weihnachtsbild betrachten zu können. Beide Werke sind exemplarisch für die Kunst Meister Arnts, in Reliefs Bildgeschichten lebendig zu machen.“
Das kleine Passionsretabel im Musée de Cluny in Paris gehört aufgrund der überragenden Qualität der Schnitzerei und seiner vollständig erhaltenen originalen Farbfassung zu den aussagekräftigsten Zeugnissen der Kunst von Meister Arnt. Es zeigt eine minutiös geschnitzte Szene der Beweinung Christi am Fuße des Golgatha-Hügels und diente sehr wahrscheinlich zur privaten Andacht eines Kartäusermönchs. Die Emotionen der Figuren sind nuancenreich dargestellt. Die Flügeltafeln stellen auf den Innenseiten Passionsszenen dar, auf den Außenseiten die Geburt Jesu und die Anbetung der Heiligen Drei Könige. Möglicherweise stammt das Altärchen aus der Kartause Bethlehem bei Roermond, die 1387 gegründet und 1783 aufgelöst wurde.