Mettmann Neanderthal Museum erhält 120 000 Euro

Mettmann. · Das Neanderthal Museum wird um das Thema „Menschen und Klima“ mit multimedialen Exponaten ergänzt. Pünktlich zum 25-jährigen Bestehen des Hauses am 10. Oktober 2021 soll das etwa 60 Quadratmeter Areal fertigestellt sein.

Museumsleiterin Bärbel Auffermann (l.) mit Barbara Schock-Werner von der NRW-Stiftung.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(von) Nach Updates der Dauerausstellung in den Jahren 2006 und 2016 wird sie jetzt um einen weiteren Bereich ergänzt. Als weiterer Aspekt soll das Thema „Menschen und Klima“ zukünftig stärker beleuchtet werden. Damit das Neanderthal Museum das Sujet entsprechend präsentieren kann, unterstützt die NRW-Stiftung das Vorhaben mit einem Zuschuss von 120 000 Euro.

Bei der Scheckübergabe durch Barbara Schock-Werner von der Stiftung sprach Museumschefin Bärbel Auffermann nicht nur ihre „tief empfundene Dankbarkeit“ über die Spende aus. Um das Projekt realisieren zu können, sind „weitere Zuwendungen nötig“, wie die Museumsleiterin sagte. Bis zum 10. Oktober 2021 soll das neue Thema, das sich auf der ersten Etage über etwa 60 Quadratmeter erstreckt, präsentierfähig sein – pünktlich zum 25-jährigen Bestehen des Museums, das am 10. Oktober 1996 eröffnet wurde.

„Klima ist ein großes und umfassendes Thema“, facettenreich und umfänglich soll es auch unter Aspekten wie Klimawandel abgebildet werden. Wie Klima früher war, warum der Neandertaler zwar die Eiszeit überlebte, aber dann doch nicht für die Ewigkeit gewappnet war – „die Zeitschiene soll aus der Vergangenheit zu uns ins Hier und Jetzt führen“, erklärte Ausstellungsmanagerin Melanie Wunsch. Wie das konkret aussehen wird, welche Exponate oder multimedialen Tools dazu verwendet werden, ist noch ein gut gehütetes Geheimnis. „Die Rekonstruktion eines lebensgroßen Mammut-Babys ist in Auftrag gegeben, sagt Melanie Wunsch. „Attraktiv und ansprechend“ sollen die Erkenntnisse der Paläogenetik gezeigt werden. „Klimawandel damals und heute sind grundsätzlich unterschiedlich“, führte Bärbel Auffermann aus.

Neuer Bereich soll über Klimawandel aufklären

Im Gegensatz zu heute sei der Klimawandel, den der Neanderthaler erlebte, nicht von Menschen gemacht. Ziel des neuen Ausstellungsbereichs ist auch sorgfältig darzustellen, dass für die aktuellen Klimaturbulenzen Menschen verantwortlich sind. „Wir können aber nur versuchen, aufzuklären und zu bilden“, formuliert die Museumschefin den Impetus.

Wie gefragt Infos zu Nachhaltigkeit, Klima und Ökologie sind, merken die Museumsmitarbeiter immer wieder, „viele Ausstellungsbesucher haben Fragen zum Themenkreis und haken gerne nach“. Schüler seien ebenso interessiert wie ­Erwachsene.

Antworten könnten nun bald mögliche Objekte wie ein analoges Spiel zum globalen CO2-Haushalt, eine taktile Klimakurve sowie das Modell eines Eisbohrkerns geben. Bis Ende 2020 sollen Konzept, Drehbuch und Texte erstellt sein. Wenn dann im Januar 2021 eine entsprechende Mittelverfügbarkeit besteht, sollen Beauftragung der einzelnen Elemente vom taktilen Exponat bis Schilder-System ebenso wie entsprechender Apps und Produktion erfolgen. Der Umbau erfolgt dann im laufenden Betrieb. Übrigens wird dafür, wie Bärbel Auffermann berichtet, der Bereich „Menschliche Aggression“ abgebaut, die Einweihung von „Menschen und Klima“ soll im Herbst 2021 mit einem Jubiläumsakt gefeiert werden.