Freizeit Kürzere Fahrten liegen voll im Trend

Köln · Nach den schwierigen Corona-Jahren 2020 und 2021 ist die Köln-Düsseldorfer mit ihrer Flotte wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Beim Umsatz konnte man mit 30,5 Millionen Euro noch nicht ganz an die Vor-Coronazeit anknüpfen (2019: 34,9 Millionen), dafür wurde mit 2,7 Millionen Euro in deutlich besseres Ergebnis erzielt (2019: 1,6 Millionen Euro).

Die MS Jan von Werth ist wieder an das Altstadtufer zurückgekehrt. Auf dem Schiff werden Rundfahrten in Köln angeboten.

Foto: step/Eppinger

Gründe für die guten Zahlen in Zeiten, in denen es wegen pandemiebedingter Ausfälle zu Jahresbeginn im Karnevals- und Messegeschäft sowie während des Niedrigwassers im Sommer zahlreiche Probleme gab, sind unter anderem der Nachholbedarf im Eventgeschäft, die große Charternachfrage bei den Eventschiffen, die Hotelschiffeinsätze, gute Erträge aus Beteiligungen der KD und der sehr gute Erfolg des neuen in Düsseldorf stationierten Eventschiffs, der MS Rheingalaxie. Dazu kommen Steuereffekte durch die Senkung der Umsatzsteuer in der Gastronomie.

Die KD rechnet auch für 2023
mit einer sehr guten Nachfrage

Auch für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit einer Steigerung der Zahlen beim Umsatz auf 34 Millionen und beim Ergebnis auf drei Millionen Euro. Die Nachfrage sei auch weiter sehr gut und stabil. Zu den großen Herausforderungen gehört die Verstromung weiterer Landebrücken, um den Dieselverbrauch zu senken, indem man die Schiffe während der Liegezeiten mit Strom versorgt. Auch bei der Flotte selbst setzt die KD auf eine deutliche CO2-Reduktion. So wird das große Eventschiff MS Rheinenergie umgebaut und mit einem neuen, hybriden Antrieb versehen. Zur neuen Saison hat man den beliebten Eventkatamaran auf Vordermann gebracht. So gibt es im Innenraum einen neuen Boden und auf dem Oberdeck neue Sonnensegel, zwei neue Tresen und ein neues DJ-Pult.

Zurückgekehrt in die Kölner Flotte ist die MS Jan von Werth, die bereits 2019 im Innenraum aufgefrischt wurde, aber dann als kleinstes Schiff der KD wegen der strengen Corona-Auflagen zu wenig Platz für Abstand haltende Gäste bieten konnte. Jetzt wird das Schiff für die klassischen Köln-Rundfahrten wieder rege nachgefragt.

Ein besonderes Schätzchen ist das historische Schaufelradschiff Goethe, das in diesem Jahr stolze 110 Jahre alt wird und das auf Nostalgierouten auf dem Mittelrhein zum Einsatz kommt. Zum Jubiläum hat der Oldtimer im vergangenen Winter ein neues Dach erhalten, wofür die KD 250.000 investiert hat.

Eine Herausforderung für die KD ist die Großbaustelle an der Rheinuferpromenade der Altstadt. Hier mussten zwei Landungsbrücken und das Gebäude am Ufer den umfangreichen Arbeiten weichen. Die Brücken müssen im Anschluss wieder neu errichtet werden. Das Gebäude für den Ticketverkauf und die Beratung kann nicht an den angestammten Ort zurückkehren. Aktuell wird es durch ein Provisorium an der Hohenzollernbrücke ersetzt. Künftig wird es Räumlichkeiten der KD im Erdgeschoss eines Gebäudes an der Frankenwerft 15 geben.

Bei den Fahrten ist die Nachfrage nach kompletten Tagesfahrten zurückgegangen. Dafür werden kurze Fahrten inklusive der klassischen Rundfahrten wie in Köln oder an der Loreley verstärkt nachgefragt. Weiter im Angebot sind die zweistündigen Abendfahrten, die es neben Köln und Düsseldorf nun auch in Bonn geben wird. Die Ticketpreise sind im Durchschnitt um sieben Prozent gestiegen.

Verstärkt wird zudem das Angebot bei den Eventkreuzfahrten, bei denen es im November 2022 erstmals mit einem gecharterten Hotelschiff nach Amsterdam ging. Diese werden mit Vollpension und zwei Übernachtungen inklusive gepflegter Partystimmung mit verschiedenen Musikrichtungen wie 80er Jahre oder Schlager von November 2023 bis März 2024 achtmal für einen Preis von 349 Euro angeboten. Dazu kommen Kurzreisen im Advent mit einer Übernachtung zu den Weihnachtsmärkten in Bonn und Koblenz für 179 Euro sowie ein „Krimi-Hotel“.