Erneuerungsprogramm Museum: Die Schokolade in Köln gibt es jetzt per Knopfdruck
Nach 23 Jahren will man das Schokoladenmuseum fit für die Zukunft machen und ihm ein neues Leitbild geben.
Köln. Das Schokoladenmuseum im Kölner Rheinauhafen zählt zu den meistbesuchten Museen Deutschlands. Jedes Jahr kommen mehr als 600 000 Besucher dorthin. Seit der Eröffnung 1993 waren es bislang 12,3 Millionen Gäste. Nach 23 Jahren will man das Haus nun fit für die Zukunft machen und ihm ein neues Leitbild geben.
„Wir wollen, dass alle unsere Besucher die Geschichte und Gegenwart von Kakao und Schokolade persönlich bei uns erleben“, sagt Geschäftsführerin Annette Imhoff, deren Vater Hans die Idee zum Schokoladenmuseum in Köln hatte, um dort seine Sammlung den Besuchern zu zeigen.
Heute könnten die Gäste beispielsweise durch den neuen Partner Lindt & Sprüngli ihre individuelle Schokotafel kreieren lassen. Dazu geben sie zu Beginn des Besuchs in der museumseigenen gläsernen Fabrik die Zutaten an und wählen das Design aus. Am Ende gibt es dann das fertige Produkt zum Mitnehmen. Zwischendrin sorgt ein kleiner Roboter, der per Knopfdruck aktiviert wird, dafür, dass die Besucher direkt vom Band eine kleine Tafel zum Probieren erhalten.
Neu ist auch das Leitsystem, das die geführten Gäste von den Individualbesuchern auf der 4000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche räumlich trennt. Besonders beliebte Stationen wie der Zutatentisch sind inzwischen doppelt vorhanden, und am drei Meter hohen Schokobrunnen, durch den rund 200 Kilo Schokolade fließen, wird das Personal aufgestockt. Damit sollen die Wartezeiten dort deutlich reduziert werden.
Für die Schokofans, die auf eigene Faust das Museum erkunden wollen, gibt es eine neue Broschüre, die 15 mit einem goldenen „S“ markierte Stationen ausweist. So können sich die Gäste 60 bis 90 Minuten auf einen Rundgang begeben, der individuell durch weitere Stationen ergänzt werden kann. Zu sehen gibt es zum Beispiel das Tropenhaus mit Original-Kakaopflanzen, Exponate der präkolumbischen Kulturen Mittelamerikas, die bedeutende Porzellan- und Silbersammlung sowie alte Maschinen aus der Schokoladenproduktion.
Neu gestaltet wurde der Kolonialwarenladen im ersten Stock des Museum. Dieser diente bislang nur als Kulisse für die historische Dosensammlung des Hauses. Nun wurde er komplett neu in Szene gesetzt, um den Besuchern eine Zeitreise in alte Zeiten zu ermöglichen. „Im Laden kann man unzählige Details entdecken und so hautnah die Vergangenheit erleben“, sagt Imhoff.
Neu ist im Museum auch das Logo des Hauses. Darin nicht mehr enthalten ist der Familienname des Kölner Gründers Hans Imhoff. „Das ist uns nicht leicht gefallen, es war aber wichtig, um die Lesbarkeit und den Wiedererkennungswert des Logos deutlich zu steigern“, sagt die Tochter des verstorbenen Unternehmers. Ihm wird zu Beginn der Dauerausstellung nun ein eigener kleiner Ausstellungsbereich gewidmet.