Tiere „Kroko-Dötzchen“ sind im Kölner Zoo geschlüpft

Köln · (step) In der Terrarien-Abteilung des Kölner Zoos ist erneut die Vermehrung von Philippinenkrokodilen gelungen. Die Art ist vom Aussterben bedroht. Ende Dezember 2023 ließen die Tierpflegerinnen das ansonsten separat gehaltene Kölner Philippinenkrokodil-Pärchen Pinoy und Mindo zur Paarung zusammen.

Im Kölner Zoo sind drei Jungtiere bei den Philippinenkrokodilen geschlüpft. Sie sind mit ihrer Mutter Mindo unterwegs.

Foto: Zoo/A. Rauhaus

Philippinenkrokodile sind außerhalb der Paarungszeit einzelgängerisch und eher unverträglich, daher die ansonsten getrennte Haltung.

Nach Nestbauphase und intensiver Nestpflege durch das Weibchen kam es am 19. April zur Eiablage. Nicht alle abgelegten Eier entwickelten sich. Am 8. Juli fand der erste Schlupf statt. Am 29. Juli schlüpfte das dritte und letzte Jungtier. Jetzt pünktlich zum Schulbeginn sind die Tiere auch für die Besucher und natürlich auch für die i-Dötzchen im Zoo zu sehen.

Das erste Jungtier aus der aktuellen Naturbrut stieß zum Schlupf mit seiner Schnauze, auf der sich zu diesem Zeitpunkt ein sogenannter Eizahn zum Durchstoßen der Eierschale befindet, durch das Ei. Das Weibchen half anschließend den Jungen aus dem Nisthügel und trug sie mitsamt Eierschalen in das Wasser, um ihnen dort aus dem Ei zu helfen. Experten nennen dies den „Maultransport“. Dies wurde für diese Art bisher noch nicht in freier Wildbahn dokumentiert und zeigt auch, welch wichtige Forschungsarbeit in Zoos geleistet werden kann. Schon mehrere Examensarbeiten Kölner Studierender hatten das Sozialverhalten der hier gepflegten Philippinenkrokodile zum Thema und haben mitgeholfen, es nach und nach zu entschlüsseln. So hat man in Köln auch herausgefunden, dass Mutter und Junge mindestens zwei Jahre friedlich zusammenleben können. Derzeit sind die drei Jungen mitsamt Mutter Mindo für die Gäste im Nistbereich der Krokodilanlage zusammen zu sehen, wo sie gemeinsam mit der bewachenden und beschützenden Mutter aufwachsen können.

Dies ist die insgesamt dritte gelungene Naturbrut im Kölner Zoo. Der Nachwuchs aus beiden Vorgänger-Naturbruten ist jeweils auf die Philippinen zurückgeführt worden. Auch die aktuell aufgezogenen Jungtiere sollen später einmal zurück auf die Philippinen gebracht werden, so die Pläne der philippinischen Behörden und von Crocodylus porosus Philippines Inc, einer philippinischen NGO, die sich für den Krokodilschutz auf den Philippinen einsetzt und mit der der Kölner Zoo eng kooperiert. Es ist beabsichtigt, die Jungen etwa im Alter von 1,5 bis zwei Jahren zurückzusenden, um letztlich die lokalen Populationen weiter aufzustocken.

Da sie wie die bereits zuvor vom Zoo rückgeführten Jungtiere aus einer Naturbrut entstammen und so die Schlüpflinge nach dem Schlupf von der Mutter ins Wasser getragen werden können, – sind sie bestens für eine Auswilderung geeignet.