Stadtentwicklung Neues Moxy Hotel im Schanzenviertel

Köln · Lange lag das Gelände des früheren Güterbahnhofs in Mülheim brach. Von einer Fernsehproduktionsfirma wurde es zeitweise als Außengelände für die Show „Schlag den Raab“ genutzt. Auch das große Birlikte-Open-Air fand dort statt.

Eine Wand in der Lobby wurde mit Stil alter Transportkisten gestaltet. Ein großer Tisch lädt alle Gäste zum Sitzen ein.

Foto: step/Eppinger

Ansonsten passierte aber nur sehr wenig auf der zentralen Fläche im Schanzenviertel.

Das hat sich inzwischen klar geändert. Beim Projekt I/D Cologne entstehen an der Schanzenstraße gerade elf neue Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 160.000 Quadratmetern. Zu den Hauptmietern zählen der Technologiekonzern Siemens und die IT-Experten von Cancom. Ab dem ersten Quartal 2023 hat auch die Deutschlandzentrale des französischen Automobilherstellers Renault seinen Platz in Mülheim.

60 Prozent der Gebäude
sind bereits fertiggestellt

Insgesamt entstehen dort 7000 neue Arbeitsplätze. Rund 60 Prozent der Gebäude mit einer Fläche von 90.000 Quadratmetern sind bereits fertiggestellt und komplett vermietet. Zu den Mietern gehört unter anderem auch die Basketball-Bundesliga. Am Schanzenplatz haben zudem zahlreiche Gastronomiebetriebe wie L‘Osteria und Five Guys und die Bäckerei Mauel ihren Platz gefunden.

Dazu kommt mit den Design Offices ein großes Konferenzzentrum sowie ein Parkhaus mit einer begrünten Fassade und einem digitalisierten Parkkonzept, das Platz für 900 Fahrzeuge bietet. Aktuell gebaut wird unter anderem noch ein Gebäude, das neben der Büronutzung auch Platz für ein 2500 Quadratmeter großes Fitnessstudio und weitere Restaurants bietet.

Gerade hat ein neues Highlight des von Art Invest Real Estate und der Osmab Holding AG realisierten Quartiers seine Pforten geöffnet. Mit dem Moxy Hotel, einer Marke von Marriott International, gibt es seit dem 1. August den ersten Hotelleriebetrieb im Schanzenviertel, der seinen Platz neben der künftigen Renault-Zentrale gefunden hat.

„Der Fokus liegt bei uns klar auf Geschäftsreisenden. Das Haus ist aber auch ideal für Besucher von Veranstaltungen wie im Palladium oder im E-Werk. Dazu kommen Beteiligte an den Fernsehproduktionen, die es wie bei Brainpool hier im Viertel regelmäßig gibt“, sagt Benedict Vandamme, der als Vertriebsleiter sowohl für das Moxy im Schanzenviertel als auch für das Haus am Flughafen Köln/Bonn zuständig ist.

Beim neuen Lifestyle-Hotel geht man in der Lobby in vielen Details auf die Geschichte des Geländes als ehemaliger Güterbahnhof ein. So ist eine Wand mit dem Design alter Holztransportkisten versehen worden. Zwischen den Sitzmöglichkeiten fährt eine kleine Modelleisenbahn auf dem Kölner Stadtplan, in dessen Mitte ein Minidom steht.

Gleich nebenan wurde ein Frachtcontainer nachgebaut, der auch den Zugang zu den öffentlichen Toiletten stilecht gestaltet. Wer sein Gepäck nach dem Auschecken noch im Hotel zurücklassen möchte, kann dieses in Schließfächern unterbringen. Dazu kommt eine Wand mit Postkarten, die alle den Stadtteil Mülheim zeigen. „Es ist uns wichtig, dass das Hotel hier im Viertel verankert ist“, sagt Simon Weber von Art Invest Real Estate.

In der Lobby gibt es gemütliche Möbel zum Entspannen genauso wie Arbeitsplätze und Räumlichkeiten für Meetings. Die Bar „The Now“ und die dazugehörige Lounge hat rund um die Uhr geöffnet und ist für jeden Cocktailfan frei zugänglich. In die Bar integriert wurde die Rezeption, die jedem neuen Hotelgast direkt ein Willkommensgetränk anbietet. Im Erdgeschoss befindet sich zudem auch ein Fitnessraum. Neu entstehen werden noch bis zum Herbst zwei Restaurants, die ebenfalls öffentlich zugänglich sind und die das gastronomische Angebot des Schanzenplatzes ergänzen sollen.

Den Hotelgästen stehen im Haus mit der markanten grünen Klinkerfassade insgesamt 222 Zimmer in zwei Kategorien auf sechs Etagen zur Verfügung. Neben dem Standard- finden sich auch große Familienzimmer, zwei davon verfügen sogar über einen Domblick.

„Der Bedarf ist bei den Hotels da. Es gibt immer noch zu wenige Hotelzimmer. Das gilt insbesondere für diesen Stadtteil. Bei uns ist alles mit unserem jungen Konzept so gestaltet, dass man sich in der Lobby trifft und gemeinsam Spaß hat. So wird die hauseigene Gitarre auch gerne genutzt, um ein wenig Musik zu machen“, erklärt Vandamme. Unter dem Hotel befindet es auch eine eigene Tiefgarage, die Gäste, die mit dem Auto anreisen.