Geschichte „Römisch Grün“ - ein Garten für das Römergrab

Köln · Dass der Erfolg auch mal zu einer Belastung werden kann, hat der Förderverein in Weiden in den vergangenen Jahren erlebt. Nachdem das Römergrab nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs weitgehend in Vergessenheit geraten war, holte es der Verein 2019 mit seinen Aktivitäten aus seinem Dornröschenschlaf und machte es für Besucher wieder zugänglich.

Blick vom Garten „Römisch Grün“ auf den Erweiterungsbau am Römergrab.

Foto: step/Eppinger

Im ehemaligen Wärterhaus entstand zudem ein modernes Informationszentrum.

Immer mehr Besucher, darunter auch viele Schulklassen, kamen, um einen der am besten erhaltenen Grabbauten nördlich der Alpen live vor Ort zu erleben. Dafür reichte der bestehende Platz allerdings bei Weitem nicht aus. “Schon Gruppen mit mehr als 15 Personen stellten uns vor große Probleme”, sagt der Vorsitzende des Fördervereins, Prof. Heinz Günter Horn.

Seit dem vergangenen Wochenende konnte dieses Problem gelöst werden. Pünktlich wurde der 80 Quadratmeter große Erweiterungsbau neben dem Wärterhaus in Anwesenheit von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach eröffnet. Ausgestattet ist der helle Raum mit der modernsten Medientechnik und einem Funktionsbereich, zu dem auch eine barrierefrei zugängliche Toilette gehört. Zugänglich ist der neue Bau direkt von der Aachener Straße durch einen mit einem Glasdach versehenen Gang.

„Am Römergrab ist das die größte Baumaßnahme seit 1848. Insgesamt lagen die Kosten für den Bau bei 800.000 Euro. 90 Prozent davon hat das Land übernommen”, sagt Horn. Direkt hinter dem neuen Gebäude mit seinem durch Gras begrünten Dach liegt der neugestaltete Garten, der den Namen „Römisch Grün“ erhalten hat. „Dabei handelt es sich nicht um die Rekonstruktion eines römischen Gartens. Es ist aber eine Wohlfühloase, in der man die Pflanzen erleben kann, die im Alltag und in der Mythologie der Römer hier im Rheinland eine Rolle gespielt haben. Ihre Geschichten erzählen diese Pflanzen per QR-Code.“

„Das Römergrab in Weiden ist ein herausragender Erlebnisort, wo römische Geschichte und Kultur greifbar wird“, sagt Scharrenbach. Das Land NRW habe sich mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt 720.000 Euro an dem Projekt beteiligt. Weitere 80.000 Euro hat die NRW-Stiftung beigesteuert.

Service Das Römergrab ist Do+Sa von 10-13 sowie So von 14-17 Uhr öffentlich zugänglich. An Feiertagen hat das Römergrab geschlossen. Es liegt an der Aachener Straße 1328 und ist mit der Stadtbahnlinie 1 gut erreichbar. Der Eintritt kostet 5 (ermäßigt 3,50) Euro. Gruppen ab acht Personen müssen sich anmelden.