Bühne Südafrikanische Marimbas treffen auf Mozarts „Zauberflöte“

Köln · Marimbas statt klassischer Operninstrumente, afrikanische Rhythmen, farbenfrohe Kostüme und eine Spielfreude, die auch Opernmuffel zum Schwärmen bringt - bei „Die Zauberflöte - Impempe Yomlimgo“ verschmelzen Mozarts Meisterwerk und die pulsierende Kultur Südafrikas zu einem spektakulären Gesamterlebnis.

Vom 10. bis zum 14. Juli kommt „Die Zauberflöte - Impembe Yomlingo“ in die Kölner Philharmonie.

Foto: BB Promotion/Keith Pattison

In diesem Jahr kehrt die erfolgreiche Produktion wieder für zwei Gastspiele zurück nach Deutschland. Neben Hannover macht das Isango-Ensemble im Rahmen des 35. Kölner Sommerfestivals auch Station am Rhein und ist vom 10. bis zum 14. Juli in der Philharmonie zu Gast.

Überraschend anders und doch unverkennbar Mozart: Mit außergewöhnlichem Witz, Charme und sprudelnder Vitalität hüllt die faszinierende Neuinterpretation den Opernklassiker in ein aufregendes südafrikanisches Gewand. Gesangssolisten aus den Townships rund um Kapstadt, ein großer Chor sowie ein Musikensemble mit Marimbas, Trommeln und weiteren traditionellen Instrumenten - über 35 Mitwirkende verwandeln die Bühne des altehrwürdigen Konzerthauses am Rhein in einen magischen Schauplatz, der Mozarts rätselhafte Märchenwelt mit afrikanischer Mythologie vereint.

Die Produktion wurde mit
vielen Preisen ausgezeichnet

Nach erfolgreichen Gastspielen in London, Tokio, Singapur, Paris und Deutschland wurde „Die Zauberflöte - Impempe Yomlingo“ im Jahr 2008 mit dem Publikumspreis und dem Laurence-Oliver-Award als „Best Musical Revival“ im Londoner West End ausgezeichnet. In Frankreich erhielt die Produktion den „Globe de Cristal 2010“ als beste Produktion in der Sparte Oper und Tanz.

Bizets „Carmen“, Puccinis „La Bohème“ und Mozarts „Die Zauberflöte“ - die Neuinterpretationen westlicher Klassiker in einem südafrikanischen Rahmen hat das Isango-Ensemble bekannt gemacht. 2005 erhielt Regisseur Mark Dornford-May den Goldenen-Berlinale-Bären für seine erfolgreiche Carmen-Adaption. In „Die Zauberflöte - Impempe Yomlingo“ verwebt er geschickt traditionelle afrikanische Rituale mit der Originalgeschichte um den Prinzen Tamino, der die Tochter der Königin der Nacht mithilfe einer magischen Flöte aus der Gefangenschaft des bösen Sarastro befreien soll. Gesungen wird auf Englisch mit Dialogen in Englisch und südafrikanischen Sprachen, einschließlich der Muttersprache des Ensembles, Xhosa.

Das Isango-Ensemble wurde
2000 in Kapstadt gegründet

Die Reaktionen in der internationalen Presse sind überwältigend: „Beglückend und dynamisch, Entertainment von überbordender Natur“, lobte ein Kritiker der Londoner Times das Stück. „Man hat Mozart nicht gehört, bevor er nicht auf Marimbas gespielt wurde. Isango ist eine Truppe mit einem berauschenden Ethos, die stimmliches Können, körperlichen Elan und Leidenschaft für lyrische Transpositionen der Klassiker in den Vordergrund stellt“, war in der Washington Post zu lesen. Und die New York Times schreibt: „Nur wenige Produktionen können sich mit der farbenfrohen Ausgelassenheit und pulsierenden Energie dieser ‘Zauberflöte’ messen. Die Gesangsdarbietungen sind ein Zeugnis für Südafrikas großes Gesangstalent.“

Das heutige Isango-Ensemble wurde 2000 vom Regisseur Mark Dornford-May und von seiner musikalischen Leiterin Pauline Malefane in Kapstadt gegründet. Ziel war und ist es, ein möglichst vielfältiges Publikum zu erreichen, das die südafrikanische Nation in all ihrer Vielfalt widerspiegelt und vereint. Alle Beteiligten verpflichten sich, eine Form des Theaters zu schaffen, die für alle Menschen in Südafrika zugänglich ist.

Von Anfang an rekrutierte das Ensemble junge Darstellerinnen und Darsteller aller kreativen Entwicklungsphasen aus den Townships rund um Kapstadt. Auf diese Weise wurde eine einzigartige Talentschmiede geschaffen, in der erfahrene Profis den künstlerischen Nachwuchs intensiv begleiten und fördern.

In seinen Aufführungen präsentiert das Isango-Ensemble einzigartige Neudeutungen klassischer Werke, bei denen verschiedene theatralische Stile - darunter Oper, Tanz und traditionelle südafrikanische Musik - miteinander verschmelzen. Das Ensemble blickt dabei auf eine große Erfolgsgeschichte zurück. Die Bühneninszenierungen und Filmproduktionen haben inzwischen weltweit ihre treuen Fans gefunden, wie ausverkaufte Häuser bei den großen Tourneen und die zahlreichen internationalen Auszeichnungen zeigen.