Interview „Von der schönen Landschaft im Cornwall war ich total überwältigt“

Köln · Am kommenden Sonntag, 15. Mai, zeigt das ZDF um 20.15 Uhr unter dem Titel „Liebe ist unberechenbar“ einen neuen Rosamunde-Pilcher-Film. Für diese Produktion, bei der es um Liebe im digitalen Zeitalter geht, stand der Kölner Schauspieler Tobias Schäfer vor der Kamera.

Die „Lovebirds“ Amanda (Eva Nürnberg) und Zac (Tobias Schäfer) im neuen Fernsehfilm „Liebe ist unberechenbar“.  

Foto: ZDF/Jon Ailes

Wir haben mit ihm über die Dreharbeiten im Cornwall und Liebe im digitalen Zeitalter gesprochen.

Wie erleben Sie die aktuelle Situation, die sich deutlich von der heilen Welt der Rosamunde-Pilcher-Filme unterscheidet?

Tobias Schäfer: Am Anfang war mir das Geschehen in der Pandemie und jetzt im Ukraine-Krieg sehr präsent. Aber man geht irgendwann dazu über, das Ganze gewohnheitsbedingt zur Seite zu schieben und arbeitet trotzdem weiter. Das passiert dann alles im Hintergrund, eigentlich eine absurde Situation. 

Welche Bedeutung hat ein Rosamunde-Pilcher-Film in solch schwierigen Zeiten?

Schäfer: Er ermöglicht es den Menschen, zumindest zeitweise in eine andere Welt abzutauchen. Der Cornwall bietet mit seinen Landschaften paradiesische Bilder. Wer so einen Film sieht, kann einen Moment Luft holen und bekommt einen Kontrast zu den schrecklichen Bildern in den täglichen Nachrichten. 

Worum geht es in dem neuen Fernsehfilm „Liebe ist unberechenbar“?

Schäfer: Es geht um Mary, die davon überzeugt ist, dass man die Liebe mit einem von ihr erstellten Algorithmus eines Dating-Portals berechnen kann. Dieser bringt Liebespärchen zusammen, die perfekt zueinander passen sollen. Es gibt mit Amanda und Zac, den ich spiele, ein Versuchspaar, das zwar die gestellten Fragen nicht ganz wahrheitsgemäß beantwortet hat, das aber trotzdem am Ende zueinander findet.

Könnten Sie sich vorstellen, für sich selbst die Liebe zu berechnen?

Schäfer: Das liegt doch nicht so fern. Menschen, die berufstätig sind und wenig Zeit haben oder denen wegen Corona der Kontakt vor Ort fehlt, für die ist ein solches Dating-Portal doch eine schöne Möglichkeit, sich zum Beispiel für einen Spaziergang zu verabreden, um sich so kennenzulernen. Das muss ja nicht auf den ersten Versuch direkt klappen. Allerdings wird die Idee, die perfekte Liebesbeziehung nur mit einem Algorithmus herzustellen, nicht wirklich funktionieren. 

Wie waren die Dreharbeiten im Cornwall?

Schäfer: Ich bin am Abend angekommen, als schon alles dunkel war. Mein Cottage lag direkt am Meer und am nächsten Morgen war ich von dem, was gesehen habe, total überwältigt. Die Landschaft ist im Cornwall unfassbar schön – ein echtes Paradies. Da braucht man erst mal seine Zeit, um das alles zu realisieren. Ich kannte die Gegend vorher nicht, für mich war da alles neu. 

Wie nahe ist Ihnen Zac?

Schäfer: Zac ist etwas schüchtern und tollpatschig. Er hat seinen ganz eigenen Fokus auf das Leben und die Dinge. Da ist er mir schon etwas nahe. Im Film bildet er den krassen Kontrast zu seiner Partnerin. Was die Liebe angeht, ist Zac ein Stück weit übervorsichtig, was ihn etwas verklemmt macht. Aber er ist immer hilfsbereit und verfügt über einen guten Kern, das ist etwas, was mich mit ihm verbindet. 

Schauen Sie sich selbst noch am Sonntagabend Fernsehfilme an?

Schäfer: Früher habe ich mit meinen Eltern abends gerne den Tatort geguckt. Aber heute, durch die Berufstätigkeit und das umfassende Streamingangebot, komme ich kaum noch dazu. Man überlegt sich oft genau, ob man abends noch länger aufbleibt oder ob man lieber morgens wieder richtig frisch ist. 

Welche Beziehung haben Sie als gebürtiger Bonner zu Köln?

Schäfer: Ich lebe genau zwischen den beiden Städten. Bonn ist für mich ein Rückzugsort, der Ort, an dem ich aufgewachsen bin. Dort lebt meine Familie und dort finde ich meine Ruhe. Köln ist der Ort, an dem viele Freunde leben, an dem ich arbeite und an dem ich auch viel Kreativität spüre. 

Welche Projekte stehen bei Ihnen als Schauspieler gerade an?

Schäfer: Aktuell drehe ich für das größte Projekt, das ich bislang als Schauspieler angeboten bekommen habe. Verraten darf ich dazu allerdings noch nichts. Aber ich freue mich sehr, diese tolle Chance bekommen zu haben.