Long Covid Was sind die Spätfolgen von Covid?

Köln · Wie geht es Patienten nach einer Corona-Infektion und was steckt hinter dem Post- oder Long-Covid-Syndrom? Ein interdisziplinäres wissenschaftliches Netzwerk, das die NRW-Standorte Essen, Aachen, Bonn, Düsseldorf, Köln und Münster abdeckt, geht dieser Frage nach und widmet sich den gesundheitlichen und psychosozialen Spätfolgen nach einer Genesung von einer Infektion.

Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Schmerzen in Muskeln und Gelenken gelten als Spätfolgen einer Corona-Infektion. Ob das tatsächlich so ist, wollen Uniklinik und Gesundheitsamt gemeinsam erforschen. 

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Gemeinsam soll eine standortübergreifende Kohorte mit etwa 2000 Patienten in Nordrhein-Westfalen aufgebaut werden, die nach einer ausgeheilten Corona-Infektion für mindestens drei Jahre nachbeobachtet werden. Für den Standort Köln arbeiten die Uniklinik Köln und das Gesundheitsamt Hand in Hand, um einen Beitrag zu der Beobachtungsstudie „Beyond Covid-19“ zu leisten.

Das Kölner Gesundheitsamt schreibt derzeit rund 20.000 Kölner an, die vor mindestens drei Monaten von einer Corona-Infektion genesen sind. Ziel ist es zu erforschen, welche gesundheitlichen oder psychosozialen Folgen die Erkrankung bei ihnen hatte oder hat. „Wir haben aktuell die höchsten Infektionszahlen seit Beginn der Pandemie. Auch vor diesem Hintergrund ist es wichtig zu erforschen, welche Folgen eine Corona-Infektion für die Betroffenen auch auf lange Sicht hat. Das Long-Covid-Syndrom ist noch ein großes medizinisches Rätsel – deshalb freuen wir uns, dass wir mit dem großen Wissensschatz, den wir in fast zwei Jahren Pandemiebekämpfung gesammelt haben, zu seiner Aufklärung beitragen können“, sagt Dr. Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamtes.

„Im Rahmen der neuen Studie möchten wir körperliche oder seelische Beschwerden möglichst frühzeitig erfassen, um Erkrankten eine geeignete Behandlung anbieten zu können. Hierzu steht den Teilnehmern die spezialisierte Post-Covid-Ambulanz der Uniklinik Köln mit entsprechender klinischer und wissenschaftlicher Expertise zur Verfügung. Es finden regelmäßige Arztgespräche zum Verlauf der Erkrankung und Untersuchungen verschiedener Organsysteme statt. Die Forschungsergebnisse sollen zur Bewältigung der Langzeitfolgen beitragen und der Vorbereitung auf mögliche künftige Pandemien dienen“, erklärt Prof. Clara Lehmann, Studienleiterin und Infektiologin an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln.

Genesene, die sich für eine Teilnahme an der Studie interessieren, können für nähere Informationen per E-Mail an im1-beyond-covid@uk-koeln.de einen Termin zur ambulanten Vorstellung vereinbaren<mailto:im1-beyond-covid@uk-koeln.de>. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: