Sport Werkselfen holen in der Liga den fünften Tabellenplatz
Leverkusen. · Handball Die Chance auf Europa bleibt für das Team erhalten.
Sie wollten unbedingt einen Fehlstart verhindern, und genau das gelang ihnen auch. Beim nie gefährdeten 27:20 (16:9)-Erfolg über die Neckarsulmer SU zum Saisonfinale waren die Bundesliga-Handballdamen des TSV Bayer 04 Leverkusen von der ersten Sekunde an hellwach und ließen nie einen Zweifel daran aufkommen, dass sie somit in der Endabrechnung Platz fünf erreichen würden.
Da spielte es auch keine Rolle, was sich zeitgleich beim ärgsten Konkurrenten in Blomberg ereignete. Platz fünf lässt Bayer 04 also weiter auf die erste Teilnahme am Europa-Cup seit der Spielzeit 2014/15 hoffen. Für Leverkusen waren Joanna Rode (6 Treffer) sowie Jennifer Rode und Mia Zschocke (jeweils 5) die besten Schützinnen, für Neckarsulm kam Irene Espinola Perez auf fünf Tore.
Nach dem 1:0 durch Mia Zschocke nach 65 Sekunden lagen die Werkselfen auch in den restlichen knapp 59 Minuten in Führung – mit einer Ausnahme: In der zwölften Minute gelang der NSU das 5:5, nachdem Bayer zuvor fünf Minuten lang ohne Torerfolg blieb. Mit dem 6:5 durch Jennifer Rode begann jedoch die stärkste Phase der Gastgeberinnen in der ersten Halbzeit.
Schritt für Schritt setzten sie sich nun ab, vom 10:6 (17. Minute) über das 14:7 (25. Minute) bis zum 16:9 zur Pause. Nele Kurzke steigerte sich zwischen den Pfosten wie das gesamte Team zusehends, parierte vor dem Halbzeitpfiff unter anderem zwei Siebenmeter. Vor allem der Innenblock um Sally Potocki war ein Garant dafür, dass den Gästen ab der 15. Minute bis zur Pause lediglich noch drei Tore gelangen. Am Kreis ließ die Elfen-Abwehr so gut wie gar nichts zu. In der Offensive wurden die beiden letzten Angriffe der ersten 30 Minuten jeweils erfolgreich durch Jennifer Kämpf abgeschlossen, für die diese Partie jedoch in der 37. Minute beim Spielstand von 18:10 abrupt beendet war. In einer Angriffsaktion zog sie sich eine Knieverletzung zu, deren Schwere sich erst durch eine Kernspintomographie bestimmen lässt.
Mit dem 22:11, der höchsten Führung, durch Jennifer Souza nach knapp 43 Minuten war dann auch die Luft raus. Spannung und Konzentration ließen merklich nach, was angesichts der deutlichen Führung und der Tatsache, dass auch der Kampf um einen möglichen internationalen Startplatz zwischen den Elfen und Blomberg längst entschieden war, irgendwie verständlich war. In der Summe spielten dann weder die zunehmenden Ballverluste noch die nun fehlende Präzision im Abschluss mit der Folge einer zehnminütigen Null-Tore-Phase eine Rolle, wobei es unter anderem sechs Aluminium-Treffer zu registrieren galt.
Die Mannschaft hat zum Finale hin die Nerven behalten und Platz fünf erreicht, was angesichts der fast schon beängstigenden Verletzungsmisere um so bemerkenswerter ist. In gerade einmal drei von 26 Spielen dieser Saison konnte Coach Robert Nijdam auf den kompletten Kader (Jenny Karolius gar nicht mit eingerechnet) zurückgreifen.
Zurecht feierte das Team diese erfolgreiche Spielzeit bis in die frühen Morgenstunden hinein und hofft nun auf ein positives Zeichen des EHF in Sachen Startplatz.