In der Weihnachtszeit sind Sie in diesem Jahr mit dem neuen Album groß auf Tour.
Konzert „Wir haben früher an Weihnachten einfach nur das Leben gefeiert“
Köln · An diesem Freitag erscheint mit „Christmas Party“ das Weihnachtsalbum der Kelly Family. Dort finden sich neu komponierte Songs, aber auch Klassiker. Mit dem Album geht die Familie auf große Arenatour.
In der Lanxess-Arena sind Kathy, Patricia, Jimmy, John und Paul am zweiten Weihnachtsfeiertag, 26. Dezember, zu Gast. Weitere Tourstationen sind am 18. November die Krefelder Arena, am 27. Dezember die Dortmunder Westfalenhalle und am 28. Dezember die Arena in Oberhausen. Wir haben vor der Tour mit John Kelly über das Album, Weihnachten und seine Zeit in Köln gesprochen.
John Kelly: Es ist das erste Mal in der Karriere der Kelly Family, dass wir so eine Weihnachtsshow machen. Natürlich haben wir auch noch einige unserer alten Hits im Programm, aber das neue Album steht im Mittelpunkt – unser erstes Weihnachtsalbum seit Mitte der 90er Jahre. Es ist sehr gut geworden. Die 16 Songs sind größtenteils neue Kompositionen, die jeder von uns beigesteuert hat. Dazu kommen noch ein paar Weihnachtsklassiker und Coverversionen.
Wie feiern Sie in diesem Jahr Weihnachten?
Kelly: Ich fliege früh morgens am Heiligabend nach Hause. Ich lebe seit 22 Jahren in Spanien – im Baskenland. Dort werde ich mit meiner Frau, weiteren Familienmitgliedern und Freunden feiern. Auch meine Geschwister werden zu sich nach Hause fahren. Nach den großen Christmaspartys mit unseren Fans tut es auch ganz gut, zwei Tage mal alleine mit der eigenen Familie zu sein. Ich selbst feiere Weihnachten eher, wie es die Spanier machen – vom Heiligen Abend bis zum wichtigsten Tag, dem Dreikönigstag. An beiden Tagen gibt es bei uns Geschenke. Ich kenne das als in Spanien Geborener schon als Kind.
Wie hat früher die Kelly Family Weihnachten gefeiert?
Kelly: Wir haben während meiner Kindheit in einem Haus in Spanien gelebt. Da liegt auch der Ursprung, aus dem später die Kelly Family als Musikgruppe entstanden ist. Das sind unsere musikalischen Wurzeln – man zieht an Weihnachten singend von Haus zu Haus. In unserem kleinen Dorf gab es noch keine Fernseher. Da saß man zusammen in der Weihnachtszeit vor dem Kamin und hat geredet, gesungen oder etwas gegessen und das durchgehend bis zum Dreikönigstag. Schon zwei Wochen vor der Weihnachtszeit haben die ersten Vorbereitungen dafür begonnen. Später haben wir dann als Hobby Instrumente gelernt und sind im Laufe der Zeit zu professionellen Musikern geworden.
Was bedeutet Ihnen Weihnachten?
Kelly: Weihnachten ist für mich das, was ich als Kind in unserem kleinen Dorf erfahren habe. Die Leute dort waren arm, aber glücklich. Es gab den ganzen Weihnachtskommerz nicht in der Form, wie wir das heute oft gewöhnt sind. Man hat sich Orangen und Nüsse geschenkt und wir Kinder haben vielleicht noch ein kleines Spielzeug bekommen. Damit waren wir überglücklich. Man hat damals an Weihnachten einfach nur das Leben gefeiert.
Wie war das dann später bei der Kelly Family als bekannte Musikgruppe?
Kelly: Da haben wir dann oft an Weihnachten für andere Menschen gesungen und bei den Konzerten mit den Fans Weihnachten gemeinsam gefeiert. Ende 70er Jahre haben wir in Irland gelebt und waren an Weihnachten in einem Kinderkrankenhaus. Auf der Straße haben wir auch gesungen, um Geld für diese kranken Kinder zu sammeln. Unsere Eltern haben viele der Geschichten aus dieser Zeit erzählt. Sie haben uns das wahre Weihnachten gegeben und vorgelebt. Das macht mich bis heute noch glücklich.
Wie wichtig sind die weihnachtlichen Werte für Sie?
Kelly: An Weihnachten feiert man das Leben. Jesus hat uns die Wahrheit und den Schlüssel zum Glücklichsein gebracht. Seine universelle Sprache war die Liebe – dabei ist es nicht wichtig, welcher Religion man angehört. Wir Musiker haben die Aufgabe, eine Brücke für die Liebe zu bauen. Denn auch Musik ist eine universelle Sprache, die alle Menschen erreichen kann.
Was können die Fans beim Kölner Konzert erwarten?
Kelly: Es wird eine große Weihnachtsparty mit unseren Fans geben. Für zwei Stunden können wir in der Arena eine große Familie sein und alles vergessen, was im Moment draußen abgeht. So eine Tour passt in eine Zeit der großen Krisen, weil wir mit unserer Musik den Menschen die Liebe weitergeben können.
Welche Beziehung haben Sie zu Köln?
Kelly: Ich war Ende der 70er Jahre das erste Mal in der Region. Da sind wir von Roncalli in Wien gekommen und wollten nur eine Nacht hier bleiben – daraus sind dann viele Wochen geworden. Wir haben auf einem Campingplatz in Lohmar gelebt. Anfang der 80er waren wir bei Bernhard Paul im Stollwerck, um den Zirkus wieder aufzubauen. Da gab es auch die ersten Auftritte zum Beispiel beim WDR. Ende der 80er waren wir noch einmal länger in der Region und haben auf den Kölner Straßen gespielt. Und in den 90er Jahren gab es dann das berühmte Schiff. Damit wollten wir eigentlich nach Berlin, sind dann aber in Köln hängen geblieben. Wir haben bis heute viele Freunde in der Stadt und jedes Familienmitglied hat seine ganz eigenen Geschichten zu der Zeit in Köln, die er erzählen kann.
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