Litfaßsäulen Künstler verschönern Kölns Litfaßsäulen

Köln. · Stadt schreibt Gestaltung der Kunstsäulen aus. Kreative können sich bis 14. Mai bewerben.

Mit seinen „Bodenproben“ zeigt Johannes Post derzeit auf den Litfaßsäulen, was sich unter dem Kölner Asphalt verbirgt.

Foto: Johannes Post

Köln ist die erste Stadt, die ihre alten Werbesäulen langfristig als Kunstsäulen nutzt und wechselnden Künstlern zur Gestaltung übergibt. Zur Auswahl der Motive findet jährlich eine öffentliche Ausschreibung statt und eine Jury wählt gemeinsam mit dem Kulturamt die fünf bis sechs Motive aus.

2019 konnten die Bürger eine ganze Reihe von künstlerischen Motiven auf den 25 Kunstsäulen entdecken, die sich in den verschiedensten Stadtbezirken an gut einsehbaren und viel frequentierten Orten befinden. Nach „360° Stillstand“ des Kölner Künstlers Maurits Boettger sind seit dem 23. März die „Bodenproben“ von Johannes Post zu sehen. Seine gestalteten Litfaßsäulen erwecken den Eindruck, als seien sie gerade dem Erdboden entnommen. Was sonst stets unter dem Asphalt verborgen ist, wird ans Tageslicht geholt. Der Künstler offenbart einen Blick auf das Unterirdische, was neben jeder Menge Erde auch die ein oder andere Überraschung birgt. „Der Erdboden ist die Festplatte unseres Planeten. Zudem ist er wie Luft, Wasser oder Licht eine natürliche und unentbehrliche Lebensgrundlage der Pflanzen, Tiere und Menschen. In einer Hand voll Erde gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Welt“, sagt Johannes Post. Seine verschiedenen „Bodenproben“ werden noch für zwei bis drei Monate auf den 25 Litfaßsäulen in der ganzen Stadt zu sehen sein.

Johannes Post, dessen Gestaltung im vergangenen Jahr aus 136 Einsendungen ausgewählt wurde, studierte zuerst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und anschließend an der Kunsthochschule für Medien Köln. Zurzeit wären seine Arbeiten in der Ausstellung „Subjekt und Objekt. Foto Rhein Ruhr“ der Düsseldorfer Kunsthalle zu sehen, die bis Mitte Juni läuft, zurzeit aber Corona-bedingt geschlossen ist.

.Im Rahmen der nun laufenden zweiten Ausschreibung der Stadt können sich Künstler aus dem In- und Ausland wieder mit ihren Motivvorschlägen für die Gestaltung der 25 Kunstsäulen bewerben. Auch Kuratoren oder in Köln verortete freie Kunsträume und Initiativen sowie städtische Museen können Künstler vorschlagen. Die Kosten für die zweimonatige Plakatierung der 25 Litfaßsäulen mit ein bis zwei Ganzsäulenmotiven inklusive Plakatdruck, Plakatierung und Pflege in Höhe von 3500 Euro je Aktion übernimmt das Kulturamt der Stadt, ebenso wie ein Honorar in Höhe von 500 Euro für die ausgewählten vier bis sechs Künstler. Einsendeschluss ist der 14. Mai. Weitere Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten gibt es im Internet. howa