Läufer rücken Demenz in Fokus
Der Lauf „Demenz bewegt“ führt über eine Strecke von 45 Kilometern und soll auf die Krankheit aufmerksam machen.
Burscheid. Die Pausen sind das Schlimmste. „Da merkt man erst, wie sehr einem die Beine schmerzen“, sagt Reinhard Brüsch, Teilnehmer des mittlerweile vierten Demenzlaufs. Der startete am Dienstag um 9.30 Uhr im CBT-Wohnhaus in Bergisch Gladbach und führte die insgesamt etwa 40 Teilnehmer über Odenthal (Wohngemeinschaften für Senioren mit Gedächtnisstörungen) und Burscheid (Haus der Begegnung) bis nach Leichlingen (Seniorenzentrum) und schließlich zum Ziel in Wermelskirchen (Evangelisches Seniorenzentrum).
Die Stationen des Laufs machen klar, worum es an diesem Tag geht. „Wir wollen auf die Erkrankung Demenz und auf die Angebote in der Region aufmerksam machen“, sagt Monika Wilhelmi, vom Demenz-Servicezentrum Bergisches Land, das den Lauf mit Unterstützung der Kreispolizeibehörde organisiert. Passend dazu steht die diesjährige Veranstaltung unter dem Motto „In Verbindung bleiben“.
Es ist kurz nach 12.30 Uhr, als die Läufer in Burscheid am Haus der Begegnung eintreffen. Applaus brandet auf und die zehn Sportler müssen viele Hände von Zuschauern und Organisatoren schütteln. Nur zehn Läufer, da nicht jeder die volle Distanz von 45 Kilometern absolviert. So wie Cosima Schächinger, Senioren- und Pflegeberaterin der Stadt Burscheid, die ihren Lauf erst am Haus der Begegnung beginnt. „Für mich geht es heute bis zur Hasensprungmühle. Das sind acht Kilometer, das reicht“, sagt sie.
Mit so einer Distanz will Reinhard Brüsch sich nicht zufrieden geben. Er ist einer von zwei Sportlern, die sich an diesem Tag die vollen 45 Kilometer vorgenommen haben. 19 hat er bereits geschafft, als er in Burscheid ankommt. „Die Hitze macht einem zu schaffen. Und die vielen Berge machen es nicht gerade leichter“, sagt der Leichlinger, der schon 29 Marathons absolviert hat. Mit seinen 61 Jahren ist er der älteste Teilnehmer im Feld.
So viel Einsatz freut Monika Wilhelmi. „Jeder der Bewohner der Einrichtungen gibt den Läufern Perlen mit, die er im Laufe des Jahres bekommen hat, wenn er Bewegungsangebote wahrgenommen hat.“ Am Ende — die Läufe werden im gesamten Bergischen Land angeboten — soll daraus eine große Kette entstehen. „Sie wird das Symbol für unser Motto werden“, sagt Wilhelmi.