Motorsport: Mit hohem Tempo kunstvoll um die Pilonen
Der Burscheider Felix Piechotka will ganz nach oben. Im Auto-Slalom wurde er DM-Vierter.
Burscheid. Bei ihm dreht sich alles um Geschwindigkeit. Felix Piechotka gehört zu den besten deutschen Nachwuchs-Slalom-Rennfahrern- und das bereits in seiner allerersten Autosaison.
Der 17-jährige Motorsportler verpasste am vergangenen Wochenende bei der Deutschen Slalom-Meisterschaft der Nachwuchsfahrer in Kassel als Vierter das Podium nur knapp und erreichte damit einen kaum für möglich gehaltenen Erfolg.
Nachdem der Gymnasiast 2009 wegen eines schweren Radfahrunfalls pausieren musste, feierte er in dieser Saison ein glänzendes Comeback. Schon jetzt ist seine Pokalvitrine rappelvoll.
Bereits im Kartsport, den er bis zum Vorjahr betrieb, zeigte sich das große Talent des Zwölftklässlers, der seit drei Jahren in Burscheid wohnt und für den MSC Dhünn startet.
Im Kartsport hat er schon viele Rennen gewonnen und wurde im NRW-Cup 2008 Fünfter. Schon in der Kindheit saß er regelmäßig im Kart, trainierte in den Karthallen in Hagen und Kerpen. Im Auto-Slalom startet er nun richtig durch und stellt seit dieser Saison eindrucksvoll sein Talent unter Beweis.
Der Umstieg aufs Auto war von Vorteil, da Piechotka beim Kart durch sein hohes Gewicht von gut 90 Kilogramm im Nachteil war. In dieser Saison dominierte der Youngster die Nord-West-Serie des Rennverbandes AvD und holte sich hier auf Anhieb den Meistertitel.
Dies bedeutete zugleich die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft, an der die besten Nachwuchsfahrer der Verbände AvD, ADAC und DMV teilnahmen.
Trotz erfahrenerer Gegner überraschte der Schüler bei starkem Regenfall mit der zweitschnellsten Zeit im ersten Lauf und der schnellsten Runde im zweiten Durchgang. Ein Pilonenfehler, also eine umgekippte Begrenzungsboje, was mit drei Strafsekunden geahndet wird, kostete den Podestplatz.
"Eigentlich hat man mit einem Pilonenfehler kaum noch eine Chance, unter die besten Zehn zu kommen. Die schnellste Gesamtzeit und Fehler der anderen haben mich aber zum Glück doch noch nach vorne gebracht", zeigt sich Piechotka stolz über seine unerwartet starke Leistung. "Das ist ein Konzentrationssport, bei dem man sich ständig am Limit bewegt."
Der 17-Jährige hat das Interesse für den Motorsport in die Wiege gelegt bekommen. Sein Vater Martin Piechotka hat bis zu einem schweren Unfall selbst an Deutschen Meisterschaften auf dem Motorrad teilgenommen und war lange Jahre in der Entwicklung von Rennautos tätig. Der Senior unterstützt das Hobby seines Sohnes und begleitet ihn zu den Rennen. Seine Mutter mag dagegen nicht mitkommen. Die Sorge ist zu groß.
Auch außerhalb des Autos frönt Felix der Geschwindigkeit. Er betreibt Downhill-Radsport und hält sich durch Rennradfahren fit. Im nächsten Jahr will der Gymnasiast um den deutschen Meistertitel fahren. Dann vielleicht schon mit eigenem Auto.