Projekt: Pubertätsprobleme werden auf die Bühne gebracht
Im November führt die Musikschule das Musical „W.I.R.“ in der Hans-Hoersch-Halle auf.
Burscheid. Wut, Irritation, Rebellion - Das sind Begriffe, die man der ersten kritischen Phase auf dem Weg zum Erwachsenwerden zuschreibt: der Pubertät. Und genau um diese Phase geht es in dem Musical-Projekt der Musikschule Burscheid, das Anfang November in der Hans-Hoersch-Halle aufgeführt wird.
Das Stück "W.I.R." entstammt der Feder von Paul Nagler, die musikalische Umsetzung gestaltete Kurt Gäble. Entstanden ist das Stück 2007 als Auftragskomposition der Bläserjugend Baden-Württemberg anlässlich deren 30-jährigen Bestehens. Ausgelegt ist das Musical für ein Blasorchester, eine Rockband, zwei Solosänger und einen Chor.
"Es handelt sich bei dem Stück um eine Originalumsetzung und nicht um eine gecoverte Version. Das bedeutet, dass das Stück genau für diese Besetzung geschrieben und auch so von uns umgesetzt wurde", erklärt Thomas Sieger (42), Dirigent und musikalischer Gesamtleiter des Projekts.
Die Idee zu dem Projekt hatte Sieger, als er bei einem ähnlichen Projekt an der Musikschule Solingen mitbekam, wie viel Spaß den Jugendlichen die Musik und die Arbeit an einem solchen Projekt macht. Und so wird seit Anfang dieses Jahres ernsthaft für "W.I.R." geprobt.
"Zu 90 Prozent sind die Beteiligten des Projekts Mitglieder der Musikschule Burscheid. Aber beispielsweise beim Chor haben wir noch andere Leute eingebunden" berichtet Silke Cremer-Ossenbach (28), zuständig für Gesang und Regie des Stücks.
Am Projekt sind gleich mehrere kulturelle Einrichtungen der Stadt beteiligt: Neben der Musikschule Burscheid trägt auch der Chor des Dürscheider Dreiklang zur musikalischen Umsetzungbei. Außerdem übernehmen die Kaltenherberger Heimatfreunde die Gestaltung des Bühnenbildes. "Insgesamt beläuft sich die Zahl der Beteiligten am Projekt auf etwa 25 Personen, darunter auch Dozenten der Musikschule", erklärt Cremer-Ossenbach.
Inhaltlich geht es bei "W.I.R." um aktuelle gesellschaftliche Themen wie Verantwortung für einander, Gesellschaftsfähigkeit und die Frage, wo eventuell Probleme in der Gesellschaft liegen. Beispielhaft hierfür geht es im Stück um das Leben einer allein erziehenden Mutter, deren 15-jähriger Sohn gerade in der Pubertät steckt und für alle Probleme nur eine Lösung findet: Gewalt. Anstatt zu helfen, trägt die Gesellschaft mit Vorwürfen gegen die Mutter dazu bei, dass diese irgendwann völlig entnervt zusammenbricht.
"Wenn das Stück gut ankommt, muss es nicht allein bei den beiden angekündigten Auftritten bleiben" so Sieger. Das Musical dauert rund 30 Minuten. Zudem werden weitere Musikgruppen der Musikschule auftreten, so dass dem Publikum ein umfangreiches Programm auf der Bühne geboten wird. Der Vorverkauf läuft ab sofort. Karten können direkt beim Büro der Musikschule Burscheid oder über Dozenten und Mitwirkende des Stücks erworben werden.