Musikschule: Kein Widerruf des Vergleichs
Die Kündigung der Geschäftsführerin hat damit Bestand. Vorstand und Beirat äußern sich zum internen Streit.
Burscheid. Vorstand und Beirat der Musikschule haben am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz zu den schulinternen Auseinandersetzungen seit der Jahreshauptversammlung im Februar Stellung genommen. Dabei erklärte der Vorsitzende Axel Plutte auch, dass der vor dem Arbeitsgericht abgeschlossene Vergleich mit der ehemaligen Geschäftsführerin Heidi vom Stein seit dem Wochenende wirksam ist.
Das Arbeitsverhältnis mit vom Stein endet demnach am 31. Dezember; sie bleibt aber freigestellt. Für den weitaus größten Teil der Freistellung gebe es, so Plutte, Rückstellungen. Eine Abfindung werde nicht gezahlt. "Anwalts- und Gerichtskosten fallen nicht an." Es werde wegen des Vergleichs bei der Musikschule keinerlei Kürzungen oder Einschränkungen geben. Durch eine andere Arbeitsverteilung und eine verstärkte Einbindung des Vorstands wolle man die Personalkosten ab 2009 auch deutlich senken.
Der Vorstand legte sieben formulierte Ziele vor, unter anderem ein Bekenntnis zur weiteren Zusammenarbeit mit allen Lehrern. Plutte: "Wir haben unsere Lehren aus dem Kommunikationsdefizit gezogen. Die Lehrerkonferenzen erfolgen jetzt immer mit Vorstandsbeteiligung." Ein Ausbau der schwachen Unterrichtsbereiche Bläser (17,9 Prozent), Streicher (6,5) und Sänger (3,3) solle zu keinen Einschränkungen der übrigen Angebote führen. "Wir sind nicht so verrückt, der Musikschule die ökonomische Basis zu entziehen." Die Zusammenarbeit mit den Schulen werde durch Workshops gefördert. Und die enge Kooperation mit Chören und Orchestern biete, so Vorstandsmitglied Annette Willuweit, den Schülern auch die Möglichkeit, "aus ihrem Hobby in der Jugendzeit ein lebenslanges Hobby zu machen". Dass Mitglieder in den Jugendorchestern, dem Orchesterverein und der Academie etwas ermäßigte Musikschulbeiträge zahlen, bezeichnete Plutte als nur geringen Ausgleich für die größeren finanziellen Belastungen, beispielsweise durch teurere Instrumente.
Auf seiner Sitzung Montagabend wollte der Musikschulvorstand auch über einen Termin für die außerordentliche Mitgliederversammlung beraten. Er soll noch in dieser Woche bekanntgegeben werden. 193Vereinsmitglieder hatten die Versammlung beantragt.
Für den Konflikt mit der Elterninitiative boten sich aus dem Kreis des Beirats sowohl Bürgermeister Hans Dieter Kahrl als auch die Kulturausschussvorsitzende Silke Riemscheid als Vermittler an. "Beide Seiten wollen sicherlich das Beste für die Musikschule", sagte Gertrud Pies-Mebus, FDP-Vertreterin im Beirat. "Aber die Einigung muss schnellstmöglich erfolgen, sonst wird das Schlechteste erreicht."
Auch Plutte signalisierte Gesprächsbereitschaft. "Aber dann wäre es schön, wenn seitens der Elterninitiative auch die Namen der Kandidaten genannt würden." Das lehnen die Eltern jedoch "so weit im Vorfeld" weiter ab, wie Thomas Liesen auf Anfrage erklärte. Man werde aber Personen benennen, "die allen gerecht werden". Die "Lagerspiele" bezeichnete er als "sinnlos".
Die Elternkritik an den angeblich zu geringen Mitgliedsbeiträgen wies der Vorstand zurück. Die 61 neuen Mitglieder zahlten zwischen einem und zwölf Euro monatlich; die Beiträge befänden sich damit auf dem Niveau vergleichbarer Vereine. So verlangt der Kulturverein einen Jahresbeitrag von 12,50Euro; eine Mitgliedschaft in den Fördervereinen Lambertsmühle und Stadtbücherei kostet jeweils 25 Euro pro Jahr.