„Musikstadt“ wenigstens am Auto
Ein Jahr nach den gescheiterten Plänen für die Ortsschilder hat die FDP eine neue Idee zur Stadtwerbung.
Burscheid. Das ist auch eine Art, mit politischen Niederlagen umzugehen. Der Plan, der Stadt Burscheid den offiziellen Titel „Musikstadt“ zu verleihen und damit auf den Ortseingangsschildern zu werben, fand im März 2012 im Stadtrat keine Mehrheit. Jetzt hat die FDP einen Platz gefunden, doch mit dem Begriff werben zu können, ohne auf politische Mehrheiten angewiesen zu sein: das Autokennzeichen.
Genauer gesagt seinen Rahmen. Bei einem Vertrieb in der Region ließen die Freidemokraten einen Kennzeichenrahmen gestalten, auf dem neben dem Schriftzug „Musikstadt Burscheid“ links und rechts noch jeweils zwei Achtelnoten zu erkennen sind.
Bisher wurden die schwarzen Kunststoffrahmen in erster Linie von den Autohäusern genutzt, die ihre Kunden damit zu kostenlosen Werbeträgern in eigener Sache machten. Die FDP hat ihrerseits aber der Versuchung widerstanden, auf dem Rahmen noch ein Parteilogo unterzubringen. Auch Autofahrer, die nicht überzeugte FDP-Anhänger sind, können also unterwegs für ihre Heimatstadt werben.
Nur beim Abholen kommen sie um eine Portion Wahlkampfwerbung nicht herum. Die FDP verbindet das kostenlose Verteilen der Kunststoffrahmen nächste Woche Samstag nämlich mit einem Info-Stand, an dem dann auch der FDP-Bundestagskandidat für den Rheinisch-Bergischen Kreis, Peter Ludemann, anzutreffen sein wird.
Der Namenszusatz „Musikstadt“ hatte mehrfach für kommunalpolitische Diskussionen gesorgt. Nach der wegbereitenden Änderung der Gemeindeordnung im Oktober 2011 war zunächst das BfB mit seinem Ansinnen gescheitert, den inoffiziellen Titel der Stadt zum offiziellen zu erheben.
Ein Bürgerantrag von Pfarrer i. R. Gerhard Schauen brachte das Thema dann wieder auf die Tagesordnung. Aber trotz der vielen Jubiläen im vergangenen Jahr (100 Jahre OVH, 170 Jahre Chorgemeinschaft, 200 Jahre Academie) kam im Rat die nötige Dreiviertelmehrheit nicht zusammen. Die 15 Jastimmen von Teilen der SPD, dem BfB und der FDP reichten nicht. Diese wird nun aber vermutlich für ihren neuen Vorstoß deutlich mehr Zuspruch erhalten.