Nabu: Jährlicher Kampf gegen den Riesen-Bärenklau

Nicht alle Pflanzen müssen geschützt werden. Der Nabu will die giftige Staude an der Verbreitung hindern.

Foto: Nicole Haase

Burscheid. Einmal jährlich im Frühjahr kommt der Naturschutzbund (Nabu) nach Grünscheid, um dort Brachland von dem gefährlichen Riesen-Bärenklau zu befreien. Die mannshohe Staude enthält einen giftigen Saft, der austritt, wenn der Stiel umgeknickt wird. Insbesondere bei Sonnenschein hinterlässt er auf der Haut verbrennungsähnliche Spuren.

Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Kaukasus oder Nordamerika und wurde in Deutschland eingeschleppt. „Die Herkulesstaude, wie sie auch genannt wird, verbreitet sich explosionsartig und verdrängt so andere Pflanzen. Darum wird sie einmal im Jahr entfernt“, erklärt Nabu-Aktivist Holger Koslowski. Gemeinsam mit seinem Kollegen Hans Joachim Schatz und dem Geschäftsführer des Nabu Rhein-Berg, Thomas Wirtz, entfernt er die ungeliebten Pflanzen.

Mit einem Spaten wird der Riesen-Bärenklau unterhalb des Vegetationskegels gestochen und der Staude so die Grundlage zum Wachsen genommen. „Dabei ist es wichtig, dass man auf die Kleidung achtet. Die Säure, die aus der Pflanze austritt, ist sehr ätzend. Lange Kleidung, Handschuhe und Schutzbrillen sind daher sehr wichtig, vor allem bei dem heutigen sehr sonnigen Wetter“, erklärt Joachim Schatz.

Den Riesen-Bärenklau zu entfernen, ist nicht leicht. Die Pflanze, die an Rhabarber erinnert, wird nicht nur sehr groß: Bei den Dreharbeiten für die Lokalzeit Bergisch Land des WDR befindet sich Geschäftsführer Wirtz fast auf Augenhöhe mit den Blüten. Zusätzlich wächst die Herkulesstaude auch sehr dicht. „Vergangenens Jahr gab es hier aber noch viel mehr Pflanzen. Die Fläche, die wir heute sehen, macht nur etwa ein Drittel der Fläche vom vorigen Jahr aus. Wir haben die Verbreitung offenbar bereits gut eindämmen können.“

Aktionen wie diese gehören auch zu den Aufgaben des Naturschutzbundes. Nicht nur den Kröten muss bei ihrer Wanderung geholfen werden, auch den Pflanzen — und deshalb werden einige zerstört, damit die anderen Pflanzen genug Platz zum Leben haben.

„Wir machen aber auch viele schöne Dinge wie die Obsternte auf den Streuobstwiesen, die Verteilung des Futters an die Pferde vom Gnadenhof und vieles mehr“, erzählen die Nabu-Vertreter. Hans Joachim Schatz ergänzt: „Ich hatte schon lange vor, hier mitzumachen. Ich habe mir das immer vorgenommen für dann, wenn ich mehr Zeit habe und seit einem Jahr bin ich jetzt dabei. Es macht wirklich Spaß.“ Schade sei das mangelnde Interesse von Jugendlichen. Ab und zu an einem Samstagvormittag zwei Stunden in der Natur zu sein und etwas für den Naturschutz zu tun, sei weder schwierig noch sehr anstrengend.

Der Nabu Rhein-Berg sucht engagierte neue Mitglieder. Wer Interesse hat, erhält nähere Informationen bei Thomas Wirtz unter Telefon 0 21 74/39 02 40.