Tempolimit Nach erneuten Unfällen: Schärfere Kontrollen auf der A 1
Die Bezirksregierung Köln vergrößert den Bereich des Tempolimits und lässt so genannte Flashblitzer einbauen.
Burscheid. Nur wenige Tage nachdem sich erneut eine verheerende Serie von tödlichen Unfällen auf der A 1 und kein Ende der Auffahrunfälle herauskristallisiert hat, reagieren die Behörden. Dienstag fand hierzu eine Sondersitzung der Unfallkommission Autobahn statt. Die Bezirksregierung Köln hatte dazu als Leiterin der Unfallkommission Vertreter der Autobahnpolizei und des Landesbetriebs Straßenbau NRW eingeladen.
Anlass dieser Sitzung sei der Unfall am 30. Mai gewesen. Wie von dieser Zeitung berichtet, war dabei ein 22-Jähriger getötet worden, als ein schwerer Lastwagen auf eine Stauende fuhr. Der junge Fahrer eines Wohnmobils war dabei unter einen vor ihm stehenden Lastwagen geschoben worden und konnte erst nach etwa fünf Stunden aus den Trümmern befreit werden.
Dies war in diesem Jahr bereits der dritte Unfall mit tödlichen Folgen zwischen der Anschlussstelle Burscheid und dem Autobahnkreuz Leverkusen. Auch nach diesem Unfall ereigneten sich wie berichtet weitere schwere Zusammenstöße, bei denen etliche weitere Menschen schwer verletzt wurden.
Gemeinsam seien nun weitere Sofortmaßnahmen beschlossen worden, um die Anzahl der Unfälle vor dem Autobahnkreuz Leverkusen zu reduzieren. In diesem Jahr hätten sich dort bereits insgesamt zwölf Unfälle mit Personenschaden ereignet. „Wir müssen den Autofahrern deutlich machen, dass überhöhte Geschwindigkeit, unaufmerksames Fahren und zu geringer Abstand lebensgefährlich sein können“, ließ Regierungspräsidentin Gisela Walsken am Dienstag in einer Pressemitteilung erklären.
Die Unfallkommission habe nun beschlossen, dass der heute bereits vorhandene Sicherheitsstandard nochmals erhöht wird. Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 km/h für PKW und 60 km/h für Laster werde um 1000 Meter vorgezogen. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW werden zudem schon bald eine beleuchtete Bodentafel mit Stauwarnung und so genanntem Flashblitz hinter der AS Burscheid einrichten. Damit würden die acht elektronischen Stauanlagen durch eine weitere Warnung verdichtet. Es bleibe bei der Blitzerbrücke in Höhe Lambertsmühle, die Ende des Jahres eingerichtet sein soll.
Es werde zudem geprüft, ob bis dahin kurzfristig zwei transportable Geschwindigkeitsüberwachungscontainer die mobilen Polizeikontrollen durch dauerhafte Überwachung ersetzen können. „Auf diesem Streckenabschnitt sind mit den nun angedachten weiteren Maßnahmen so viele Hinweistafeln und Schilder installiert, wie auf kaum einer anderen Strecke. Um weitere Unfälle zu verhindern, werde ich mich dafür einsetzen, dass eine Verkehrsüberwachung mittels Section Control vor dem Leverkusener Kreuz diskutiert wird,“ kündigt Gisela Walsken an. Dabei handelt es sich um ein System, bei dem die Durchschnittsgeschwindigkeit über eine längere Strecke ermittelt wird.