Neuer Start für den Radklassiker
Am 10. Juni durchqueren die Profis bei „Rund um Köln“ erstmals den Rheinauhafen, bevor es durch das Bergische Land geht.
Köln. Das neue Quartier im Rheinauhafen prägt die Stadtsilhouette und gilt als Aushängeschild Kölns. Dieser Tatsache trägt nun der Radklassiker „Rund um Köln“ in seiner 102. Auflage Rechnung und schickt die Radprofis am 10. Juni nach dem Start gegen 10.30 Uhr am Harry-Blum-Platz durch das Hafengelände.
Dort geht unter den Kranhäusern hindurch und vorbei am Sport- und Olympia Museum sowie dem Schokoladenmuseum und über die historische Drehbrücke auf die Strecke gehen. Für Artur Tabat, Chef von „Rund um Köln“, ein weiterer Beweis für die gute Zusammenarbeit des Veranstaltungsortes und des Radklassikers: „Rheinauhafen und ‘Rund um Köln’, das passt. Nur logisch, dass wir uns noch enger verzahnen: Für ‘Rund um Köln’ eine perfekte Kulisse, für den Rheinauhafen eine super Werbung.“
Die Strecke führt die Profis genauso wie die Jedermänner durchs Bergische Land und von dort wieder zurück zum Rheinauhafen. Bei Overath wird es wegen einer Baustelle eine Änderung der Strecke im Vergleich zum Vorjahr geben. Dadurch entfallen eine Abfahrt und der anschließende Anstieg. Bei den beiden Distanzen der Jedermänner haben sich bislang mehr als 3000 Radfans angemeldet. Bis zu 5000 werden insgesamt erwartet. Knapp neun Prozent im Fahrerfeld der Amateure sind Frauen.
Darunter ist auch Maren Schink, die erstmals beim Radklassiker an den Start geht. Begonnen hat sie ihre Sportlerkarriere bei einem Fünf-Kilometer-Lauf, der sich aber nicht unbedingt zufriedenstellte, was sich unter anderem in ihrem Blog „ichhasselaufen.de“ niedergeschlagen hat. So entdeckte Schink den Triathlon für sich und damit die Leidenschaft fürs Radfahren. „Mein erstes Rad habe ich gebraucht gekauft. Es war älter als ich selbst“, erinnert sich Schink. Den Erstling tauft sie „Gabi“, die mittlerweile im verdienten Ruhestand ist.
Am 10. Juni wird sie mit ihrem schicken Rennrad „Bruno“ auf die knapp 70 Kilometer Strecke gehen. „Die habe ich schon mal abgefahren, vor allem die Berge haben mir etwas Angst gemacht. Insgesamt mag ich das Radfahren auf für Rennen abgesperrte Strecken sehr gerne. Das ist wie fliegen. Bei ‘Rund um Köln’ kommt man sehr schnell aus der Stadt ins Grüne. Das fühlt sich an wie Urlaub“, schwärmt Schink, die in Köln ihr insgesamt 56. Amateurrennen in Angriff nimmt. Mit ihrem Blog will sie insbesondere andere Frauen für den Radsport begeistern.
Die offizielle Anmeldung wird 14 Tage vor Rennbeginn geschlossen. Nachmeldungen sind aber noch bis zum Samstag, 9. Juni, möglich. Es gibt für die Jedermänner beim „Skoda Velodom 60 und 100“ zwei Distanzen über knapp 70 und gut 120 Kilometer.
Im Rheinauhafen wird es wieder ein großes Radsportfest geben. Neu ist dabei am Sonntagnachmittag ein Klapprad-Rennen mit bis zu 200 Teilnehmern im Hafen. Zugelassen sind für das Klappradrennen Fahrräder, die ohne Werkzeug zu klappen oder zu zerlegen sind, über 20-Zoll-Laufräder verfügen und einen Original-Lenker haben. Die Anmeldung für den neuen Wettbewerb läuft. Dazu kommen wieder verschiedene Nachwuchsrennen.
Auf dem Harry-Blum-Platz werden zuvor die Radprofis auf der Bühne vorgestellt. Darunter werden auch Marcel Kittel und Nils Politt vom Katusha-Team sein, die ihren Start schon zugesagt haben. Kittel hält mit 14 Etappensiegen bei der Tour de France den deutschen Rekord. Für den Hürther Politt ist das Rennen in Köln ein Heimspiel. Insgesamt werden vier Worldtour-Teams, die höchste Kategorie beim Radsport, beim ältesten deutschen Straßenrennen erwartet. Bei der Hafendurchfahrt und dem neutralisierten Start können die Zuschauer ihre Stars in diesem Jahr aus der Nähe sehen. Diese sind dort im Schritttempo unterwegs, der eigentliche Start des Rennens erfolgt erst danach.
Live übertragen wird der Radklassiker auch in diesem Jahr nicht. Dafür gibt es beim WDR am 10. Juni ab 17.30 Uhr einer 45-minütigen Zusammenfassung.
rundumkoeln.de