TBÖ-Karneval Neues Konzept bringt Halle in Schwung

Ausverkaufte Halle, familiäre Atmosphäre: TBÖ hat seine Karnevalsfeier aufgepeppt.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Zwei große Karnevalspartys an einem Abend: Ist der jecke Bedarf so groß? „Ja, wir haben ausverkauft. Im Vorverkauf gab es schnell keine Karten mehr“, sagt Sebastian Winitzki.

An ihn müssen die Gäste vorbei, wenn sie mit dem Turnerbund Groß-Ösinghausen Karneval feiern wollen. Wer kein grünes Armband hat, muss draußen bleiben. Schon kurz nach 19 Uhr ist die Schlange am Eingang der Turnhalle lang. Ein Geheimagent, ein Mönch und eine Polizistin im knappen Outfit stehen an.

Karnevalsfeiern: Panther und Turnerbund von ihrer sportlich-jecken Seite
29 Bilder

Karnevalsfeiern: Panther und Turnerbund von ihrer sportlich-jecken Seite

29 Bilder

Auf „Du“ ist man schon längst. Man kennt sich in Ösinghausen. Familiär soll die Atmosphäre auch sein. Nachbarn werfen sich mal eben ins Kostüm und schauen vorbei. Die Vereinsmitglieder, die in dieser Halle sonst Volleyball und Tischtennis spielen, sind natürlich auch stark vertreten. Nicht jeder von ihnen hat allerdings Zeit zum Feiern. Das Catering und die Bedienung stemmt der TBÖ selbst.

Auch Sebastian Winitzki hat an diesem Abend viel zu tun. Dafür ist der Leiter der Tischtennisabteilung längst auf die fünfte Jahreszeit eingestimmt. Drei Orden aus Langenfeld hängen um seinen Hals. Hätte er alle von zu Hause mitgenommen, wäre der Nacken schnell verspannt gewesen. „Ich gehe immer bei verschiedenen Zügen mit“, erzählt er begeistert. „Man muss Karneval schon mögen, um eine solche Party zu organisieren.“

Und man muss die Zuschauer begeistern können. Das klappt nun mit einem neuem Konzept. Als die junge Generation die Organisation der Party übernommen hat, wurden unzählige Einladungen über soziale Netzwerke verschickt. Um auch junge Gäste dabei zu haben, die tanzen und feiern wollen, während sich die ältere Riege an den Tischen ein Kölsch genehmigen und eher zum Plaudern aufgelegt sind.

Expertise aus den eigenen Reihen hat der Turnerbund genutzt. Kevin Hoffmann ist Veranstaltungskaufmann. „Er hat seine Ideen eingebracht. Er kennt sich aus“, sagt Sebastian Winitzki. Darum gab es beim Programm Anpassungen. Im Wechsel legte DJ Flo auf und das Duo „Two Men Group“ spielte Stimmungshits.

Damit die Besucher tanzen können, wurden alle Sportgeräte weggeräumt. Bunte Plakate hängen an den Wänden. Dass man sich in einer Sporthalle befindet, wird dem Besucher erst später am Abend wieder bewusst. Die Hitze steht, es riecht nach Umkleide.

Uwe Dahlhaus und Marion Reball stehen zunächst am Rand und beobachten das Geschehen von sicherer Entfernung. „Letztes Jahr waren wir in Leichlingen. Heute wollen wir mit Freunden hier feiern“, erzählt Burgfräulein Marion Reball. Uwe Dahlhaus pflichtet ihr bei: „Wir freuen uns jedes Jahr auf Karneval.“

Auf eine Riesensause hofft Nicole Volkmar, die mit ihren Freundinnen in Partnerlook gekommen ist. In ihren Fettanzügen haben es die Damen in Übergröße schwer, zu ihren Plätzen zu kommen. Warm sei es nicht in Größe 60. „Wir gehen grundsätzlich hässlich. Schön kann jeder. Wer hat schon den Mut zur Hässlichkeit?“, sagt Nicole Volkmar, die für ihr Outfit viele bewundernde Blicke erhält.

Anders als in Köln sei in Burscheid außerordentlich viel los. „Wir waren an Altweiber in Köln. Die Kneipen und die Domplatte waren menschenleer. Hier ist mehr los.“