Paul Kaufmann übergibt Getränkehandel nach 25 Jahren

Nachfolger wird Oliver Wagner, der das Geschäft an der Hauptstraße mit seiner Frau Christine ab Januar führen wird.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Nach 30 Jahren im Getränkehandel — 25 Jahre davon im Getränke-Shop in Burscheid — ist für Paul Kaufmann Schluss. Heute und morgen hat er offiziell seine letzten Tage als Inhaber des Geschäfts an der Hauptstraße 101. Ab kommendem Dienstag übernimmt Oliver Wagner. Den kennen die Kunden allerdings bereits bestens. Der 39-Jährige ist bereits seit 17 Jahren im Geschäft von Kaufmann tätig.

„Jetzt bin ich noch gesund, jetzt kann ich noch etwas tun“, begründet Paul Kaufmann seinen Schritt in den Ruhestand mit jetzt 63 Jahren. Im Getränkehandel muss man eben mit anpacken — auch als Chef. Damit Kaufmann deshalb nicht ganz aus der Übung kommt, will er seinem Nachfolger künftig zweimal pro Woche halbtags zur Seite stehen. „Das hat er zumindest versprochen“, sagt Oliver Wagner, als er zum 63-Jährigen herüberschaut, der aber nicht sofort euphorisch zustimmt.

Doch Zusagen scheinen unter den beiden zu zählen. Auch die Übergabe des Geschäfts sei bereits zum Einstieg des 39-Jährigen vor 17 Jahren beschlossene Sache gewesen. „Das war vom Anfang unserer Zusammenarbeit an klar“, sagt Wagner, der direkt neben seinem künftigen Geschäft wohnt. Zuständig war er bislang für den Außenbereich, für Lieferungen beispielsweise.

Eine Sparte, die in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden sei in der Branche. Der demografische Wandel in der Bevölkerung mit einem immer größer werdenden älteren Teil wirkten sich auch im Getränkehandel aus. Immer mehr ältere Menschen wollten sich beliefern lassen. Und das nicht nur in Burscheid, sondern auch in Wermelskirchen, Leichlingen und Leverkusen, dem Einzugsgebiet des Getränkehandels in der Hauptstraße, an dessen Standort Wagner festhalten wolle. Mit seiner Frau Christine, die hauptberuflich einsteigen wolle, werde er das Geschäft betreiben.

Richtig schlechte Jahre habe Kaufmann in der Branche übrigens nicht erlebt. „Wir hatten einen kleinen Knick, als die Einwegflaschen und -dosen die Supermärkte eroberten.“ Heute bestimme eine Vielfalt den Getränkemarkt, den es früher nicht gegeben habe. Regeleweise Sechserverpackungen verschiedenster Biersorten zeugten unter anderem davon. Und auch der Gerstensaft aus dem blau-weißen Bundesland erlebe weiterhin einen Boom, sagt Oliver Wagner. „Das bayerische Bier ist weiterhin sehr gefragt und das Sortiment groß. Aber nach wie vor ist Kölsch am beliebtesten“, sagt der gebürtige Leichlinger, der im Durchschnitt täglich etwa 100 Kunden in seinem Geschäft begrüßen kann. Ebenfalls ein großes Standbein des Handels: die Festbelieferung.