Mitmachen statt zuschauen ist gefragt

In der Kinder-Kultur- Reihe geht die Stadt neue Wege. Als Renner entpuppen sich Stücke, bei denen sich die Kinder einbringen können.

Foto: Siewert

Burscheid.Früher bedeutete Theater auch für Kinder zumeist: Licht aus, ruhig sein, still sitzen, zuhören. Das ist längst vorbei. „Es hat sich etwas geändert“, sagt Renate Bergfelder-Weiss, die sich seit langen Jahren um die Kinder-Kultur-Reihe bei der Stadt kümmert. „Die Kinder wollen mit einbezogen werden, sie wollen mitmachen“, erklärt die Mitarbeiterin der Burscheider Verwaltung.

Foto: Pia-Nino-Band

An die alten Zahlen, als noch Klassiker wie „Max und Moritz“ die Hans-Hoersch-Halle gleich zweimal aufgrund der hohen Nachfrage füllten, könne man schon lange nicht mehr anknüpfen. Ursache dafür war vor wenigen Jahren auch der demografische Wandel. Allerdings ein umgekehrter, von dem wir heute in der Stadt sprechen: Es gab immer weniger Kinder. Heute heißt es: Es werden immer mehr. Füllen werden diese Kinder die leeren Plätze allerdings nicht mehr in der Größenordnung von damals, weiß Renate Bergfelder-Weiss. Und das habe möglicherweise auch damit zu tun, dass Kinderkultur in einer Konkurrenz zu vielen anderen Angeboten für Kinder stehe. Und die Eltern sich nicht mehr festlegen wollten. Reservierungen, die früher dafür gesorgt hätten, dass man Akteure verbindlich verpflichten konnte, gebe es heute nicht mehr. „Und wir bekommen keine Zuschüsse“, erläutert Renate Bergfelder-Weiss, „mit denen wir eine Minusgeschäft auffangen könnten.“.

Nun stelle man bei der Stadt fest, dass die Tageskarten immer beliebter werden. Eine gänzlich unkalkulierbare Größe sei dieser Verkauf allerdings nicht. „Wir greifen zwar auf unbekanntere Stücke zurück, schauen uns aber genau an, was woanders gespielt wird und wie es ankommt.“ Immer wieder seien in der jüngsten Vergangenheit deshalb Stücke in die Kinder-Kultur-Reihe eingebaut worden, die nur auf den ersten Blick wie ein Überraschungspaket daherkamen: Am 10. Dezember ging es bei „Die Reise zum Weihnachtsmann“ mit Comedyartist Guido Hoehne um eine spannende Spurensuche rund um die Welt. „Das ist sehr gut angekommen“, sagt die Kulturexpertin der Stadt.

Mit entsprechenden „Mitmachelementen“, bei denen die Kinder auch künftig im Mittelpunkt stehen, soll es weitergehen. Am 28. Januar um 15 Uhr heißt es „Alaaf“ im Burscheider Kinder- und Jugendzentrum Megafon. Die Pia-Nino-Band will mit coolen Hits die Wände zum Wackeln bringen. Kinder ab vier Jahren, die mitrocken wollen, sollen verkleidet ins Jugendzentrum kommen. Saaleinlass ist ab 14.40 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro. Doch schon um 14 Uhr öffnet das Megafon die Türen. Dann gibt es für alle Partygäste die Gelegenheit, sich aufs Kostüm abgestimmt schminken zu lassen. Info:

www.burscheid.de/bildung- soziales/kinder/kinder-kultur