Pilzsammler: Sonnenlicht führt zu den Waldpilzen
Der feuchte Sommer hat das Wachstum gefördert. Die beste Zeit zum Sammeln ist der frühe Morgen.
Burscheid. "Den nicht! Das ist ein Pilz für Schwiegermütter", sagt Eddi Gala und zeigt mit einem Augenzwinkern auf einen kleinen unscheinbaren braunen Pilz. Der Mann, der vor einigen Wochen einen 3,2 Kilogramm schweren Steinpilz fand (der BV berichtete), ist heute auf der Suche nach Maronen, Butter- und Birkenpilzen - und verrät Hobbysammlern ein paar Tipps.
"Am besten geht man früh morgens los, das ist die beste Zeit zum Pilzesammeln", sagt Gala. Lichtdurchflutete Wälder mit Birken und Kiefern seien ideal. Wer in diesem Jahr auf Pilzsuche geht, hat besonders viel Glück. Nicht nur rund um Burscheid wachsen derzeit besonders viele Pilze.
Der feuchte Sommer, der so vielen Menschen die Laune verdorben hat, hat die Stimmung der Pilzsammler steigen lassen. "Warmes und feuchtes Wetter sind für Pilze optimal", sagt Gala. Zielsicher geht er voran ins Eifgental, wirft einen prüfenden Blick hierhin und dorthin und macht sich auf die Suche.
"Man muss dort schauen, wo die Sonne durchkommt", sagt Gala und wendet den Blick kaum von Boden. Immer mehr kleine und große Pilze lassen sich zwischen dem braunen Laub entdecken. Gala lässt sie alle stehen. "Die schmecken nicht", lautet sein knapper Kommentar.
Dann hält Gala abrupt an, zückt ein Messer und hält triumphierend einen Maronenpilz nach oben. "Maronen wachsen einzeln", erklärt er und macht damit alle Hoffnungen zunichte, auf der kleinen Lichtung weitere Maronen zu finden. Dafür entdeckt Gala zwei Butterpilze und der Reihe nach immer mehr Birkenpilze.
Mit leichtem Daumendruck testet er, ob der Pilz noch genießbar ist. "Wenn der Pilz weich ist und nachgibt, ist er nicht mehr gut", sagt Gala und wirft einen großen Butterpilz beiseite.
Das Suchfieber hat ihn jetzt gepackt, immer mehr Pilze wandern in seine mitgebrachte Tüte. "Wenn der Pilz abgeschnitten wird und im Stiel schwarze Stellen sind, ist der Pilz oft nicht mehr gut", erklärt er. Zur Sicherheit schneidet er die Pilze halb durch und vergewissert sich.
Die Trampelpfade, auf denen er sich bewegt, zeugen davon, das Gala nicht der Einzige ist, der sich rund um Burscheid auf die Suche nach Pilzen macht. Mithilfe eines Bestimmungsbuches lernte er anfangs, die verschiedenen Pilze zu unterscheiden. Mittlerweile braucht er kein Buch mehr und verlässt sich auf seine Erfahrung.
Und die besagen, dass Pfifferlinge nur selten in den Wäldern rund um Burscheid zu entdecken sind. Weil Ausnahmen aber bekanntlich die Regeln bestätigen, findet Gala an diesem Tag gleich mehrere schönen Pfifferlinge. Da staunt selbst der erfahrene Sammler nicht schlecht.