S11 Ausbau Planung der S 11 bis Bergisch Gladbach beauftragt

Köln · Der nächste Baustein auf dem Weg zu einem leistungsstarken und zukunftsfähigen Bahnknoten Köln ist erreicht: Die Deutsche Bahn hat ein weiteres Planungspaket für den Ausbau der S 11 vergeben. Für den Streckenabschnitt von Köln-Holweide bis zum Bahnhof Bergisch Gladbach ist die Entwurfs- und Genehmigungsplanung beauftragt und gestartet.

 Der Streckenabschnitt zwischen Köln und Bergisch Gladbach soll zweigleisig ausgebaut werden.

Der Streckenabschnitt zwischen Köln und Bergisch Gladbach soll zweigleisig ausgebaut werden.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Das Paket umfasst ein Finanzvolumen von rund vier Millionen Euro. Es enthält den zweigleisigen Streckenausbau zwischen Köln und Bergisch Gladbach. Auch Bahnhöfe sollen profitieren: Der Bahnhof Bergisch Gladbach und der Haltepunkt Duckterath erhalten weitere Bahnsteige. Die Stationen Köln-Holweide und Köln-Dellbrück sollen komplett barrierefrei umgebaut werden. DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla: „Der Ausbau des Knoten Kölns spielt eine zentrale Rolle, um die Kapazität auf dem bundesdeutschen Netz insgesamt zu erhöhen. Wichtig für ein Projekt dieser Größenordnung ist die Akzeptanz der Bürger. Deswegen binden wir sie bei unseren Planungen von Anfang an mit ein.“

Die Planungen für den Ausbau erfolgen digital mit dem sogenannten Building Information Modelling. Dabei werden die Planungen dreidimensional angelegt und mit technischen Eigenschaften sowie Kosten- und Zeitplänen digital verknüpft. Das Ergebnis: eine fünfdimensionale Planung. Das beschleunigt die Planungsprozesse und sorgt für mehr Qualität. Zudem werden die Planungsmodelle anschaulich und für Bürger leichter verständlich.

„Jeder kleine Baustein auf dem Weg hin zu einem leistungsstarken Bahnknoten Köln ist wichtig. Der Ausbau ist eines der schnellsten Eisenbahn-Infrastrukturprojekte Deutschlands. Der Ausbau ist dringend notwendig: Vor der Corona-Krise hatten wir im S-Bahn-Bereich immense Fahrgaststeigerungen und niemand will, dass Fahrgäste an den Bahnsteigen zurückbleiben, wenn die Pandemie überstanden sein wird“, sagt Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Nahverkehr Rheinland.

Bergisch Gladbach führt die Liste der Pendlerströme nach Köln deutlich an, noch vor Leverkusen und Bonn. Rund 18.000 Menschen fahren laut Landesbetrieb IT NRW als Einpendler täglich in die Domstadt. Die S11 ist dabei die schnellste Verbindung ins Kölner Stadtzentrum. Der Ausbau der Schieneninfrastruktur zielt darauf ab, die S11 künftig im Zehn-Minuten-Takt fahren zu können.

Der Bahnknoten Köln ist mit jährlich mehr als 440.000 Zügen und 100 Millionen Fahrgästen am Kölner Hauptbahnhof eines der größten Nadelöhre im europäischen Schienenverkehr. Da sich Nah-, Fern- und Güterverkehr die Gleise teilen, schlagen Störungen in einem einzelnen System gleich auf den gesamten Schienenverkehr durch. Um diese Wechselwirkungen aufzulösen, werden außerdem im Hauptbahnhof und am Haltepunkt Messe/Deutz zwei weitere S-Bahngleise entstehen. Damit könnten die Verkehre laut Bahn weiter entzerrt werden.