Ramadan: Mit einer Dattel beginnt das Fastenbrechen

Religion: Was passiert eigentlich beim Ramadan? Taner Efeolu, Vorsitzender des Integrationsrates, erklärt es.

Burscheid. "Ramadan" - das muslimische Wort für "Sommerhitze" haben wohl die meisten schon einmal gehört und viele haben auch eine vage Vorstellung, was es mit der muslimischen Fastenzeit auf sich hat. In diesem Jahr verzichten gläubige Muslime seit dem 10. August während der Tageszeit auf Essen und Trinken.

Doch warum wird gefastet? Wann genau? Und was passiert zum Ende des Ramadans? Taner Efeolu, Vorsitzender des Integrationsrates, erklärt: "Der Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islams. Dazu zählen das rituelle Gebet, die Wallfahrt nach Mekka, das Glaubensbekenntnis, die Almosensteuer und eben der Fastenmonat Ramadan." Dass dieser Fastenmonat von Jahr zu Jahr auf einen anderen Zeitpunkt fällt, hängt mit dem Mond zusammen. "Muslime richten sich nach dem Mondkalender und der stimmt nicht mit dem christlichen Kalender überein, sodass sich der Ramadan jedes Jahr um zehn, elf Tage verschiebt und so auf lange Zeit sowohl im Sommer als auch im Winter stattfinden kann", sagt Efeolu.

Gefastet wird von Beginn der Morgendämmerung - wenn man laut Koran einen "weißen von einem schwarzen Faden unterscheiden" kann - bis zum vollendeten Sonnenuntergang. "In dieser Zeit sollte nichts gegessen und getrunken werden", erklärt Taner Efeolu, "erst, wenn die Sonne untergegangen ist, bricht man das Fasten mit einem Gebet an Gott."

In vielen Familien sei es üblich, als erste Speise eine Dattel oder ein wenig Brot zu essen. Oft werden Freunde und Verwandte zum Fastenbrechen eingeladen und es wird gemeinsam gegessen. "Auch hier in Burscheid, im Kulturzentrum in Massiefen, feiern Familien an vielen Abenden gemeinsam."

Taner Efeolu selbst verzichtet in diesem Jahr aus beruflichen Gründen auf das Fasten, "ich bin viel unterwegs, da schaffe ich das einfach nicht. Aber ich schätze, dass rund 90 Prozent der praktizierenden Moslems am Ramadan teilnehmen." Ausgenommen vom Ramadan sind alte und kranke Menschen, Kinder unter 15 Jahren sowie Schwangere und Frauen, die gerade entbunden haben.

Am 7. September endet die Fastenzeit. Das letzte Fastenbrechen wird mit Freunden und Verwandten über vier Tage gefeiert. "Das ist das Zucker- und Kinderfest", sagt Efeolu, eines der größten muslimischen Feste im Jahr.