Realschule: Auch soziale Kompetenz ist gefragt

Über 60 Prozent der Schulabgänger haben die Qualifikation für das Gymnasium.

Burscheid. Entlassfeiern sind für die meisten Schüler ein Grund zur ausgelassenen Freude. Endlich hat man es geschafft, die anstrengende Zeit der Paukerei ist erst einmal vorbei.

Der Abschied der diesjährigen Zehntklässler der Realschule am Samstagvormittag hatte gerade in dieser Hinsicht etwas Bemerkenswertes. Allen Beteiligten, ob Schüler, Lehrer oder Eltern, war anzumerken, dass ihnen diese Abschiedsvorstellung in der Aula nicht so einfach fiel.

Besonders rührend war die Abschiedsrede von Schülersprecherin Sybille Smolik, die die sechs Jahre Realschule noch einmal Revue passieren ließ und dabei die ein oder andere Träne verdrückte. "Wir haben neue Freunde kennengelernt, tolle Klassenausflüge gemacht.

Jetzt ist die Sanduhr abgelaufen, wir hoffen, uns irgendwann wiederzusehen", sagte die Schülerin. Sie dankte im Namen der Stufe den "einmaligen Lehrern" und versprach: "Wir werden die Zeit niemals vergessen."

"Klasse gemacht", lobte Schulleiter Bernd Siegele seine insgesamt 89 Schützlinge mehr als einmal. "Es ist für uns als Schule toll, solch eine zehnte Stufe gehabt zu haben." Über 60 Prozent der Abgänger verlassen die Realschule mit der Qualifikation fürs Gymnasium.

"Das ist eine Quote, die wir selten erreichen", freute sich Konrektor Thomas Pabst. "Viele in der Jahrgangsstufe haben konkrete Ziele."

Dies dokumentierten die Schüler durch schwarz-weiß-karierte Zielflaggen, die sie mit zur Feier in die Aula brachten. Rektor Siegele gab den Schulabgängern auch noch einen Ratschlag mit auf den Weg: "Lasst euch nicht unterkriegen von Krisen und globalen Herausforderungen."

Mit Büchergutscheinen belohnt wurden besonders fleißige Schüler mit einem Notenschnitt besser als 2,0. Einige Schüler erhielten neben ihrem Abschlusszeugnis erstmalig auch ein Sozialdiplom für besondere Leistungen außerhalb des Fachunterrichts.

"Damit wollen wir deutlich machen, dass unsere Fokussierung nicht nur auf den Noten liegt", erklärte Siegele. Das Sozialdiplom konnte erwerben, wer beispielsweise an einem Babysitterkurs teilgenommen hat oder sich als Streitschlichter oder Schülerhelfer engagierte.

Für die beiden besten Schüler, Friederike Wolter (10a) und Alexander Sengstock (10c), wartet am Sonntag ein Besuch im Landtag, bei dem sie nochmals für ihre Leistungen geehrt werden sollen.