Reise durch die Welt der Instrumente

Die Musikschule präsentierte sich den kleinen Besuchern mit einem „Tag der offenen Tür“. Im Mittelpunkt stand das alte Kinderlied „Bruder Jakob“.

Burscheid. Mit einem ganz besonderen Rundgang der Kinder durch die Burscheider Musikschule, begann gestern Mittag der „Tag der offenen Tür“. Hieß das Motto in den beiden vergangenen Jahren „Bilder einer Ausstellung“ und „Der kleine Mozart“, stand der Rundgang gestern unter der Überschrift „Bruder Jakob“. Musikschulleiter Thomas Kinzel nahm das bekannte Lied zum Aufhänger, den Kindern auf diese Weise einen ersten Klangeindruck zu vermitteln.

Foto: Doro Siewert

Rund 15 Mädchen und Jungen im Vor- und Grundschulalter gingen von Raum zu Raum, während Kinzel die Geschichte des „Bruder Jakob“ erzählte, der ein rechter Faulpelz war. Während seine Klosterbrüder schon fleißig bei der Arbeit waren, lag er immer noch im Bett und schnarchte. „In jedem Raum wurde das Schnarchen der Kinder, die natürlich auch dieses Klangerlebnis auskosteten, lauter“, sagt der Musikschulleiter schmunzelnd. Jedes Mal, wenn im Lied ein Ding-Dong, Ding-Dong erklang, griffen die Kinder zu den jeweiligen Instrumenten und spielten den Rhythmus nach. Und als sie beim Schlagzeug angekommen waren, da wurde der Bruder Jakob endlich wach.

„Erst hörten die Kinder die Melodie aus dem Nebenraum, dann sahen sie die Instrumente, mit denen sie gespielt wurde“, erklärt der Musikschulleiter, der sich freute, wie gut das bei den Kids angekommen war.

Mit einem kleinen Konzert stellten sich die Schüler der Musikschule Felix Schiele und Felix Peter vor, Lieder wie „Hey Pippi Langstrumpf“ erklangen. Dann durfte jedes Instrument ausprobiert werden. „Es ist erstaunlich, dass sich die Kinder gleich auf die Blechblasinstrumente stürzen, obwohl sie nachher bei den Anmeldungen zum Unterricht durchaus nicht ganz oben auf der Wunschliste stehen“, wunderte sich Kinzel. Aber auch die Dozenten, die Gitarre und Klavier, Schlagzeug, Holzblasinstrumente, Cello oder Violine unterrichten, waren gestern gut beschäftigt.

Die fünfjährige Tanya war von der Violine ganz begeistert. Gab sie gar nicht mehr aus der Hand. „Hübsch machst du das“, lobte Antonio Cauda, der gleichzeitig mit seiner jungen Schülerin eine Melodie spielte. „Möchtest du noch ein bisschen weiter spielen“, fragt er sie. Ein schüchternes Nicken und schon greift das Mädchen wieder zum Bogen. „Sie fand eigentlich alle Instrumente, die sie ausprobiert hat, toll. Aber die Geige ist wohl etwas Besonderes für sie“, stellte der Vater fest.

Zum ersten Mal durften auch ein großes Xylofon und drei Pauken ausprobiert werden. „Das sind Instrumente, mit denen die Kinder sonst keinen Kontakt haben. Man fängt ja mit einem Schlagzeug an und erst später kommt, was sonst noch zu diesem Instrument gehört“, erzählt Jochen Clüsserath. Er zeigt Philipp (8) wie er auf dem Xylofon spielen kann und schlägt vor: „Jetzt spielen wir beide mal ein kleines Liedchen.“ Schon erklingen die ersten Töne von „Alle meine Gänschen“ und Lehrer und Schüler sieht man den Spaß an, den es ihnen macht. Dann geht es zu den Pauken und Philipp staunt, dass er jetzt mit ganz anderen Stöcken spielen soll. „Stell dich mal in die Mitte. Dann kannst du alle drei Pauken bedienen“, rät der Dozent. Philipp legt los, bis er von seiner kleinen Schwester abgelöst wird.

„Einigen hat es heute bei uns so gut gefallen, dass sie sich schon zum Probeunterricht angemeldet haben“, stellte Thomas Kinzel am Ende erfreut fest.