NS-Dok auch 2017 weiter auf Erfolgskurs

Museum verzeichnet im 16. Jahr in Folge mit rund 89 000 Gästen einen Besucherrekord.

Foto: Eppinger

Köln. Auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2017 blickt das NS-Dokumentationszentrum (NS-Dok) zurück. Das belegt der 240 Seiten umfassende Jahresbericht. Das Museum verzeichnete im 16. Jahr in Folge einen Besucherrekord. Mit 89 212 Besuchern wurde eine neue Höchstmarke erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Besuche um etwa zehn Prozent und im Vergleich zu 2002 (25 754) um das Dreieinhalbfache.

Das wichtigste Ereignis für das NS-Dok war 2017 der fast einstimmige Beschluss des Rates für den Ausbau und die Erweiterung des NS-Dokumentationszentrums zu einem Haus für Erinnern und Demokratie. Ziel ist es, die Demokratieförderung zu stärken und die Bildungsangebote auszubauen. Um dies zu verwirklichen, steht dem NS-Dok künftig auch die dritte und vierte Etage im EL-DE-Haus zur Verfügung. Es ist damit nach vielen Jahrzehnten der alleinige Nutzer des EL-DE-Hauses, das von 1935 bis 1945 Sitz der Kölner Gestapo war. Dies stellt einen wesentlichen Markenstein in der langen Entwicklung des NS-Dok dar. Falls es gelingt, dass die bisherigen Mieter wie vorgesehen bis Ende 2018 ausziehen, sollen die neuen Räume in wesentlichen Teilen bis Ende 2019 fertiggestellt werden. Das Konzept für den Erlebnisort Demokratie ist bereits weitgehend fertiggestellt.

Es wurden sieben Sonderausstellungen im NS-Dok sowie die Wanderausstellung „Todesfabrik Auschwitz“ in Lublin und Warschau gezeigt. Es gab 205 Veranstaltungen, deren Form und Inhalt breit gefächert waren. Mit über 2200 Führungen war die Museums- beziehungsweise Gedenkstättenpädagogik erfolgreich.

Die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) entwickelte sich in den mittlerweile zehn Jahren ihres Bestehens zu einem kompetenten Ansprechpartner zum Thema Rechtsextremismus und findet weit über die Grenzen Kölns hinaus Beachtung. Die starke und wachsende Nachfrage nach den Bildungs- und Beratungsangeboten der ibs zeigt die gesellschaftliche Relevanz des Themas. Die Angebote zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Salafismus möchte die ibs künftig verstärken.

Der Bestand der Bibliothek wuchs auf insgesamt 23 466 Bände. In der Dokumentation gelingt es mehr und mehr, bei der Bearbeitung der Neuzugänge nicht nur eine knappe Inventarisierung, sondern zeitnah auch eine tiefer gehende Ordnung und Verzeichnung der Bestände vorzunehmen, Findbücher zu erstellen und Bestandsbeschreibungen zu verfassen. Ende 2017 umfassten die verschiedenen Dokumentationen insgesamt 212 116 Datensätze.