Burscheid Berufsfelderkundung als Vorzeigeprojekt in NRW
Rhein-Berg. · Minister Karl-Josef Laumann informierte sich über das Projekt zum Übergang von der Schule in den Beruf.
Mit der Berufsfelderkundung für Schüler der 8. und 9. Klasse hat der Rheinisch-Bergische Kreis offenbar ein landesweites Vorzeigeprojekt.
Dies bestätigte jetzt der Besuch von Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, nun selbst in Augenschein in einem Betrieb in Overath. Der Minister sprach dort auch mit der regionalen Steuerungsgruppe „Übergang Schule-Beruf“.
Aufgabe der Gruppe ist es, den möglichst reibungslosen Übergang von der Schule ins Berufsleben zu organisieren. „Man sieht, dass es gut läuft, wenn die Partner nicht nur einem Strang ziehen, sondern auch noch in dieselbe Richtung“, sagte der Minister und ergänzte, dass man schaue müsse, wie andere vom Rheinisch-Bergischen Kreis lernen könnten. Laumann besuchte danach die Jugendlichen, die erste Erfahrungen beim Greiferbau sammelten, und kam mit ihnen ins Gespräch.
Seit 2014 schwärmen jedes Jahr tausende Schüler aus, um bei drei eintägigen Berufsfelderkundungen die ersten Erfahrungen im Arbeitsleben zu sammeln. Dabei unterziehen sie ihre Erwartungen an verschiedene Berufe einem Realitätscheck. Oftmals bestätigen sich ihre Einschätzungen und der Weg zum Traumberuf kann fortgesetzt werden.
Kreisdirektor Werdel unterstrich die hervorragende Zusammenarbeit im Kreis zwischen Unternehmen, Verbänden und Institutionen in der Region.
Drei Berufsfelderkundungen im Jahr
In diesem Jahr sind die Jugendlichen noch zweimal, nämlich am 28. März und am 8. Juli unterwegs, um in die Berufswelt hineinzuschnuppern. Der Rheinisch-Bergische Kreis ist bereits seit 2011 Referenzkommune des Landes Nordrhein-Westfalen im Koordinierten Übergang von der Schule ins Berufsleben und damit einer der sieben Vorreiter zwischen Weser und Rhein.
Insgesamt nehmen diesmal 27 Schulen aller Formen teil und rund 400 Unternehmen stellen die notwendigen Erkundungsplätze zur Verfügung. Seit dem Auftakt 2014 haben die Unternehmen aus der Region bislang knapp 7.200 Plätze über das eigens für die Berufsfelderkundungen entwickelte Online-Buchungstool zur Verfügung gestellt.
In der Datenbank bieten aktuell 13 Burscheider Betriebe Plätze für die Berufsfelderkundung an. Dazu gehört die Stadtverwaltung ebenso wie Federal Mogul. Während Schüler im Rathaus unter anderem den Beruf des Verwaltungsfachangestellten kennenlernen können, erleben sie bei Federal Mogul, was ein Gießereimechaniker macht. Die Diakonie-Sozialstation bietet den Beruf des Altenpflegers an und im Sanitätshaus Montanus steht der Orthopädietechnik-Mechaniker auf dem Programm.
Auch der Rheinisch-Bergische Kreis zeigt seine vielfältigen Arbeitsbereiche. Insgesamt erhalten 108 Achtklässler in diesem Jahr die Möglichkeit verschiedene Berufe der Kreisverwaltung zu erkunden.
Buchungsdatenbank
Über die Internetplattform www.berufsfelder-erkunden.de finden Schüler mit den Unternehmen zusammen. Die Firmen können ihre Angebote mit zur Verfügung stellen und die Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich aus dem Angebot, je nach Interessen und Stärken, ein Berufsfeld auszuwählen. Natürlich können die Jugendlichen auch selbst aktiv werden, Ausschau nach einem spannenden Betrieb halten und persönlich einen Platz zur Berufsfelderkundung anfragen und vereinbaren.
Am Anfang der Berufsfeldorientierung steht die Potenzialanalyse. Damit werden die Stärken, Interessen und Talente der Jugendlichen ermittelt. In der Schule steht das Thema Berufsorientierung auf dem Stundenplan und im folgenden Schuljahr absolvieren die diesjährigen Berufsfelderkunderinnen und Berufsfelderkunder ein mehrwöchiges Praktikum in einem Unternehmen, einer Verwaltung oder einer Institution. Weitere Stationen bis zum Ende der Schulzeit sind der kreisweite „Tag der dualen Ausbildung“ oder der „Tag der Studienorientierung“.
Haben sich die Jugendlichen sich für Ihren Wunschberuf entschieden, können sie sich im neu entwickelten Onlinebewerberbuch (www.binbereit.de) eintragen und von den Betrieben für ein Probearbeiten, Praktikum oder Bewerbungsgespräch eingeladen werden.
Unterschiedliche Schwerpunkte bei der Berufsfelderkundung
Damit die Jugendlichen einen möglichst breiten Eindruck gewinnen, sind die Berufsfelder in drei verschiedene Berufskategorien eingeteilt. Diese sind sortiert nach bekannten, weniger bekannten und unbekannten Berufen. In jeder Kategorie muss eine Berufsfelderkundung absolviert werden. (woa)