Schloss Burg: Insolvenz abgewendet
Am Samstag ging es um die Kündigung von Geschäftsführer Kolodziej und die Zukunft der Anlage.
Bergisches Land. Es gibt derzeit viele Baustellen auf Schloss Burg — nicht nur die, die das Gebäude betreffen. Den meisten der rund 150 Mitglieder, die am Samstag zur außerordentlichen Versammlung des Schlossbauvereins in den Rittersaal gekommen waren, ging es jetzt um die am 1. Februar ausgesprochene Kündigung von Geschäftsführer Axel Kolodziej.
Ein „Sachverhalt“ habe zudem Anlass zur fristlosen Kündigung gegeben, die am 10. März verfasst worden sei, sagte Vorsitzender Klaus-Dieter Schulz. „Der Grund ist für die Mitglieder nicht nachvollziehbar — aufgrund fehlender Informationen“, machte Vereinsmitglied Heinz-Willi Müller daraufhin dem Ärger der letzten Zeit Luft.
Da es am 5. April einen Gütetermin vor dem Arbeitsgericht gebe, könne derzeit nicht mehr gesagt werden, so Schulz. Das schütze den abwesenden Kolodziej, erklärten mehrere Vorstandsvertreter. „Die Ordnungsgemäßheit der Geschäftsführung war nicht mehr gegeben und nicht mehr reparabel“, so Ulrich Uibel aus dem Vorstand.
Er ging auf eine von drei weiteren Baustellen ein, die die Zukunft des Schlosses betreffen. Bis 31. März muss der Antrag gestellt sein, um 800 000 Euro zu bekommen. Das Geld — ohne 200 000 Euro Eigenanteil — kommt aus dem gewonnenen Wettbewerb, in den die Bergische Entwicklungsagentur Schloss Burg im Auftrag der drei Eigentümerstädte Solingen, Remscheid und Wuppertal eingebracht hatte. Hiermit sollen etwa der Eingangsbereich neu gestaltet, das Marketing nach innen und außen verbessert und der Veranstaltungsplan erneuert werden.
An diesem arbeitet der Schlossbauverein mit einer Eventmanagerin und mit Partnern. Neben Familien wolle man „Best Ager“ und Tagungstouristen ansprechen, so Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith. Bedingung: Das Geld geht nicht in Gebäude und Dauerausstellung.
Um diese zu modernisieren, ist ein Audio-Führer im Gespräch, für den Sponsoren gesucht werden. Zudem läuft die Ausschreibung zur Erstellung eines Schadenskatasters, für das 120 000 Euro aus umgewidmeten Regionale-Mitteln und 30 000 Euro von der Stadt-Sparkasse bereitstehen.
Dass der Haushalt des Vereins strukturell nicht im Lot ist, wurde nun mehrfach betont. Schulz: „Wir haben uns über das Thema Insolvenz unterhalten.“ Sie sei abgewendet worden, weil die Städte ihre Zahlungen vorgezogen hätten. Mit einem Controller der Stadt Solingen wird nun alles aufgearbeitet. Das hoffen auch die Mitglieder, die nach wie vor mehr Transparenz fordern.